Am 08. Juni 2021 wurde dieser Anregung entsprochen: es fand – den aktuellen gesundheitlichen Erfordernissen angepasst – ein Online-Meeting statt, in dem die WissenschaftlerInnen der Forschungsgruppe sich selbst und ihre Arbeitsfelder den einschlägigen Fachabteilungen vorstellten. Im Anschluss wurden mit den Teilnehmenden Fragen zu Umweltbewertung und -management sowie aktuell geplante Entwicklungsthemen diskutiert.
Entstehung der Forschungsgruppe
Im einem ersten Projekt „Einzelbetriebliche Ökobilanzierung landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich“ wurde in den Jahren 2011-2015 in Kooperation mit dem Forschungszentrum Agroscope (Schweiz) deren Ökobilanzierungstool an die österreichischen Verhältnisse angepasst und anhand von 50 österreichischen Betrieben erprobt. Das damit neu entstandene digitale Betriebsmanagement-Tool erhielt den Namen „FarmLife“.
Ende des Jahres 2015, nach dem Abschluss des ersten Projekts und der Entwicklung des neuen Tools FarmLife, zeigte sich die Unerlässlichkeit, weitere Aspekte interdisziplinär zu erschließen. So entstand aus dem damaligen kleinen Kreis der befassten Kolleginnen und Kollegen die Forschungsgruppe „Ökoeffizienz landwirtschaftlicher Produktionssysteme“ an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein; im Jahr 2019 wurde die Forschungsgruppe offiziell gemacht und Dr. Markus Herndl mit deren Leitung betraut. Bereits 2017 wurde die Zusammenarbeit mit Agroscope im Rahmen einer nationalen Kooperationsvereinbarung gefestigt. Zusammengesetzt aus WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen unterschiedlicher Organisationseinheiten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein entschied die Gruppe, ein umfassendes Werkzeug für Aspekte der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Betriebe zur Verfügung zu stellen.
Aus dem ersten FarmLife-Projekt entstanden vielfältige Forschungsaktivitäten in unterschiedlichen Disziplinen, die als übergeordnetes Ziel die standortgerechte Landwirtschaft in Österreich basierend auf einer detailreichen Umweltbewertung vor Augen haben. Ressourceneffizienz, Klimaschutz, Biodiversität, Tierwohl, digitale Technologien stehen u. a. im Mittelpunkt laufender sowie abgeschlossener Projekte, durch die das FarmLife-Tool stetig erweitert und die Umweltbewertung vervollständigt wird. Um die verbreitete Anwendung von FarmLife in der Praxis zu fördern, wurde neben der Forschungsschiene auch eine Bildungsschiene aufgebaut, über die (durch ein Lehrerfortbildungsangebot und spezielles Bildungsmaterial für lw. Schulen) das zweckgemäß angepasste FarmLife-Tool Eingang in die Klassenzimmer findet.
Online-Präsentation der FG Ökoeffizienz für das BMLRT am 08. Juni 2021
Nach einer kurzen Begrüßung durch DIin Angelika Steger und Dr. Johann Gasteiner gab Forschungsgruppenleiter Dr. Markus Herndl einen Überblick zu den Forschungsaktivitäten. Die Mitglieder der Forschungsgruppe stellten sich in einem Kurzstatement vor. Danach erläuterte Dr. Thomas Guggenberger die Ansätze zur Umweltbewertung in der Landwirtschaft, bevor die aktuellen Projekte und Neuentwicklungen nacheinander durch Mag.a Elisabeth Finotti (Bildungsschiene), Dr.in Elfriede Ofner-Schröck (Tierwohl) und Mag. Christian Fritz MA (Umweltwirkungen der Digitalisierung, THG), in jeweils 10-minütigen Präsentationen dargelegt wurden. Anschließend bot Dr. Herndl noch einen Überblick über die bereits abgeschlossenen Projekte und bedeutende Veröffentlichungen hierzu. Ein Fragen- und Diskussionsblock rundete das Programm ab. Auf diese Weise erhielten die interessierten Teilnehmenden aus den Fachabteilungen des BMLRT eine profunde Übersicht betreffend FarmLife und wie das Tool Forschung, Bildung und Praxis zusammenbringt.
Das Team der Forschungsgruppe Ökoeffizienz freute sich sehr über die gebotene Möglichkeit der Leistungsschau und bedankt sich auf diesem Wege nochmals sehr herzlich bei allen Beteiligten im BMLRT für das entgegengebrachte Interesse sowie für die Förderung und Unterstützung aller mit FarmLife in Zusammenhang stehenden Projekte und Vorhaben.
Autorin: Elisabeth Finotti