Projektabschlusstreffen Mehrwert Berglandwirtschaft
    (c) Anita Haider (ARGE BLW)

    Erfolgreiche Abschlussrunde zum Projekt Mehrwert Berglandwirtschaft

    (c) Anita Haider (ARGE BLW)

    Erfolgreiche Abschlussrunde zum Projekt Mehrwert Berglandwirtschaft

    Nach zweijähriger Laufzeit des Projektes „Mehrwert Berglandwirtschaft“ haben sich letzte Woche die beteiligten Stakeholder zu einem abschließenden Projekttreffen eingefunden. Die Aufgabe der HBLFA im Projekt war die einzelbetriebliche Auswertung der Ökosystemleistungen der Landwirtschaft. Dies wurde uns durch 29 landwirtschaftliche Betriebe ermöglicht.

    Indikatoren für den Einzelbetrieb gab es bisher in Österreich nicht. Dank der Zusammenarbeit mit 29 Betrieben in der Nationalpark Kalkalpen-Region konnten diese auf Basis ihrer Betriebsdaten erarbeitet werden.

    Bei der Definition der Ökosystemleistungen steht eine standortangepasste Bewirtschaftung an vorderster Stelle. Maßstab ist der Lebensmittel produzierende Betrieb, der je nach Standort einen bestimmten Output aufweist, mit bestimmten Umweltwirkungen und Ökosystemleistungen. Das heißt, es geht um das Agrar-Ökosystem: Landwirtschaftliche Betriebe nutzen das Ökosystem ihres Standortes zur Produktion von kulturellen und versorgenden Leistungen. Dabei beeinflussen sie dieses Ökosystem auch und können es dadurch verbessern oder verschlechtern (Boden, Wasser, Biodiversität).

    Für die Bewertung bestimmen wir biophysikalische ebenso wie gesellschaftliche Aspekte, die als Indikatoren am Landwirtschaftsbetrieb messbar sind. Wir erfassen

    • z.B. den Output an Lebensmitteln und den Input an Futtermitteln dafür,
    • z.B. die km an Wanderwegen, die Rastbänke und Brunnen sowie den Aufwand dafür,
    • z.B. die Wahrnehmung der extensiven Flächen und deren Bewirtschaftung.

    Ein weiteres Beispiel ist der Klimaschutzbeitrag der Betriebe. Wer am Markt nachgefragte Lebensmittel produziert und dabei wenig Emissionen ausstößt, leistet einen positiven Beitrag.

    Die Berechnungsmodelle können damit größtenteils in Einklang mit der Methode der Ökobilanz gebracht werden. Wir haben damit ein Konzept, das die Ökosystemleistungen mit der Ökobilanz verknüpft, und – noch wichtiger – es knüpft die Ökosystemleistungen an das agrarische Produktionssystem, also an den wirtschaftlichen Betrieb.

    Die Liste der Leistungen ist lang, darunter sind bspw. folgende Punkte zu finden:

    • die effiziente Lebensmittelproduktion
    • der aktive Boden- und Gewässerschutz
    • der Produktiv-Erhalt der Flächen
    • der Erhalt von Lebensräumen für Biodiversität und
    • der Erholungswert, die Tradition und kulturelle Leistungen der Betriebe.

    Die einzelbetriebliche Bewertung kann bei einigen Ökosystemleistungen auch mit INVEKOS-Daten aus dem Mehrfachantrag (MFA) erfolgen. Beispiele sind der Produktiv-Erhalt von extensiven Flächen, die Beweidung und die Landschaftsvielfalt. Für eine fundierte Aussage auf Betriebsebene benötigen wir aber zusätzliche Daten auf Betriebsebene.

    Betriebsleiter:innen können das Konzept für Entscheidungen nutzen und damit ihre standortgemäße Bewirtschaftung beibehalten oder weiter ausbauen. Die Bewertung hilft, den gesellschaftlichen Wert der Berglandwirtschaft aufzuzeigen. Diese Leistungen könnten zukünftig besser honoriert werden: über die Produktvermarktung, über Förderungen oder über neue Geschäftsmodelle. Wir führen die systematische Erfassung und Darstellung gerne in Folgeprojekten fort.

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    Team

    Pabst Stephan, DI

    DI Stephan Pabst

    Projektmitarbeiter Ökonomie und Ressourcenmanagement
    Fritz Christian, MA, Abteilungsleitung

    Mag. Christian Fritz, MA

    Abteilungsleitung

    Links

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