Die Ergebnisse aus einer Betriebsbewertung mit dem Betriebsmanagement-Tool www.farmlife.at sind richtungsweisend auf dem Weg zu einer standortgerechten, nachhaltigen Landwirtschaft in Österreich und bieten der Gesellschaft ein deutliches Zeichen für umweltschonenden Lebensmittelkonsum.
Ziel des Projekts „Integration des Ökoeffizienz-Tools FarmLife in die agrarische Bildungslandschaft Österreichs“ (FarmEdu) war daher die Implementierung des FarmLife-Tools und des dazu entwickelten didaktischen Konzepts im landwirtschaftlichen Bildungssystem Österreichs. Aus dem direkten Vorprojekt FarmLife II war ein pädagogisches Konzept bereits vorhanden. Fachlich wurde nun die Produktion einer FarmLife-Bildungsbox mit Unterrichts- und Informationsmaterial, Literatur sowie dazu passenden auflockernden Aktivitäten angestrebt, die den Lehrkräften nicht nur digitale, sondern auch physische Unterstützung im Unterricht mit FarmLife bieten soll. Die bereits vorhandenen Bildungsunterlagen erfuhren damit noch weitere Ergänzung und Verbesserung in Form von Anregungen für lehrreiche und kompetenzorientierte Unterrichtsaktivitäten und durch ein spezielles, vom FarmEdu-Kernteam entworfenes und auch in der Ausführung zum Großteil an der HBLFA selbst umgesetztes Denk- und Rollenspiel, genannt FarmLife Tactics.
Nebstbei wurde daran gearbeitet, bei diversen Veranstaltungen und mittels unterschiedlicher Medien interessierte Personen aus dem landwirtschaftlichen Bildungsbereich zu akquirieren. Um die Lehrkräfte entsprechend zu schulen, wurde ein zweitägiges Train the Trainer-Seminar konzipiert, das seit Frühjahr 2019 zweimal jährlich und bei Bedarf auch spontan angeboten werden kann. Angepasst an die derzeitigen Erfordernisse wurde ein Seminar im Frühjahr 2020 kurzfristig als Webinar durchgeführt. Auf diese Weise können auch weiter entfernte Interessentinnen und Interessenten erreicht werden. Je eine FarmLife Bildungsbox – eine Holzbox, enthaltend das selbst entworfene Brettspiel inkl. Spielmaterial sowie einen USB-Stick mit den erwähnten Unterlagen, Spielanleitungen, FarmLife-Video etc. – wurde FarmLife-geschulten Lehrkräften bzw. deren Schulen zu Projektende nun zur Verfügung gestellt.
Zielgruppe des Projekts waren neben den Schülerinnen und Schülern auch Studierende der Universität für Bodenkultur sowie der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, die im Rahmen der Projektpartnerschaft in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen in das FarmLife-Tool eingeführt wurden und u. a. die Möglichkeit zu wissenschaftlichen Abschlussarbeiten mit FarmLife erhielten. Es entstand dazu eine Bachelorarbeit, die sich mit einer (vorerst nur narrativen) Evaluierung des FarmLife-bezogenen Bildungsangebotes befasst. Weitere Bachelor- und Masterarbeiten sind zu erwarten.
Ergebnisse der Projekttätigkeit sind somit – als Lehrhilfsmittel „zum Angreifen“ – die fächerübergreifende FarmLife-Bildungsbox und ein solides Fortbildungsangebot ausgehend vom Projekt-Kernteam der Forschungsgruppe Ökoeffizienz an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein sowie die hoffentlich nachhaltige Implementierung des FarmLife Bildungskonzepts in den Bundesländern Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol mit einem ausgedehnten Netz an Lehrkräften, die ein FarmLife-Seminar besucht haben. Somit erreicht das FarmLife-Tool in Summe voraussichtlich mehrere tausend Schülerinnen und Schüler, Studierende und damit auch die landwirtschaftliche Praxis.
Für eine didaktische Weiterentwicklung, den weiteren Ausbau und die Sicherung des Wissenstransfers sowie eine künftige Etablierung der „standortgerechten Landwirtschaft“ in Österreich bilden die Ergebnisse dieses Projekts eine stabile Basis.