Seit 1960 ging die Fläche der reinen Almen und Bergmähder um 20 % zurück, die Summe der insgesamt extensiv bewirtschafteten Flächen gar um mehr als 40 %. Selten wurden diese Flächen durch Verbesserungsmaßnahmen in Wirtschaftsgrünland überführt, meistens gingen sie an die Kulturart Wald oder Ödland verloren (Grüner Bericht 2007). Die überproportionale Klimaerwärmung im Alpenbereich wird diesen Prozess noch beschleunigen (Dirnböck 2003, Dullinger 2004, Schaumberger 2005). Das vorliegende Forschungsprojekt unterstützt dieses Ziel durch folgenden Ansatz: Der Steirische Schafzuchtverband entwickelt in der Leader-Region Liezen ein Leader+ Projekt mit einer Laufzeit von 2008-2013. In diesem Projekt wird eine geschlossene Almregion (Hauser Kaibling - Alm und Schipistenteile, ~ 150 ha) einer geregelten, aktiven Beweidung mit einer durch einen Schäfer begleiteten Schafherde (~ 600 Muttertiere und 200 Lämmer) zugeführt. Das LFZ begleitet dieses Projekt und schafft so beidseitige Synergien zur Abklärung folgender Teilfragen/-ziele:
- Wirkung der Beweidung auf den Pflanzenbestand, Ertrag und Futterqualität von Schipisten und alpinen Weiden
- Auswirkungen der Almweide auf die Entwicklung der Muttertiere, sowie die Mast- und Schlachtleistung der Lämmer und deren Fleischqualität
- Tiergesundheit in den Heimbetrieben und Wirkung der Alpung auf die Gesundheit der Weidetiere
- Wirtschaftlichkeit, Vermarktung und SWOT-Analyse des Managementansatzes
- Großräumiges Monitoring der Almbewirtschaftung mit einem auf Satellitenbilder gestützten Planungswerkzeug
- Entwicklung eines Praxishandbuches zur Etablierung de neuen, innovativen Almweideverfahrens.
Dieses Gemeinschaftsprojekt integriert alle Institute des LFZ und verfolgt den gesamten Produktionszyklus nach dem Motto: „From stable to table!"
Weitere Informationen zur Projektabwicklung gibt es in der Datenbank für Forschung und nachhaltige Entwicklung (Dafne) -> Link