Güllezusätze und deren Emissionsminderungspotenzial

    Projektziel: Mit dem praxisnahen Ansatz des Forschungsprojektes sollen sich bei den Ergebnissen praktikable Lösungen zur Emissionsminderung ableiten lassen.

     HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Mit andauernder Lagerzeit der mit Eminex behandelten Gülle entstehen tiefere pH-Werte, welche das Gleichgewicht NH4+ ↔ NH3 in der Gülle mehr in Richtung Ammonium verlagert und dadurch das Ausgasungspotenzial von Ammoniak etwas eindämmen können. Des Weiteren ist hierbei ein richtiges Güllemanagement mit anschließender bodennaher Gülleapplikation umzusetzen.

    Projektergebnisse

    Die Fettsäureanlaysen zeigen ein erhöhtes Aufkommen von organischen Säuren wie Essig-, Propion- und Buttersäure. Dies kann zu negativen Auswirkungen in der olfaktorischen Wahrnehmung führen, was jedoch in diesem Versuch nicht nachgewiesen werden konnte (sieh olfaktorische Ergebnisse).

    Die Methanemissionen wurden durch den Einsatz von Eminex eindeutig reduziert. Die Gaskonzentrationen während der Messperiode zeigten einen höchst signifikanten Unterschied zugunsten der behandelten Gülle. Dieses Ergebnis wird durch die Umrechnung in Mengeneinheiten noch deutlicher dargestellt. Es konnte die absolute Methanmenge von 0,464 kg auf 0,052 kg je Lagerbehälter reduziert werden, was einer um 88,8 % verminderten Methanfreisetzung entspricht.

    Weiterhin lassen sich durch die Zugabe von Eminex® in einem mäßigen Umfang auch die CO2-Emissionen reduzieren. Hingegen deutlich ist die Reduzierung der Lachgasfreisetzung, zwar auf sehr niedrigem Niveau von 5,3 auf 1,4 Liter je Lagerbehälter, was aber durch die sehr hohe Treibhausaktivität von N2O nicht zu vernachlässigen ist.

    Leicht zugenommen hat im Gegensatz zu CH4, CO2 und N2O die freigesetzte Ammoniakmenge.  Dies kann aber durch den deutlich höheren Ammoniumgehalt der behandelten Gülle sowie des temporär höheren pH-Wertes im Vergleich zur Rohgülle nachvollzogen werden.

    Neben der Unterbindung der Methanproduktion konnte das Produkt auch die Bildung einer Schwimmdecke verhindern. Lediglich eine dünne, ledrige Haut überzog die Gülle, welche bei Homogenisierungsvorgängen sofort wieder durchbrochen und eingerührt wurde.

    Die olfaktorische Untersuchung zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen der Rohgülle und der mit Eminex behandelten Gülle. Das Ergebnis der wöchentlich durchgeführten Geruchsbestimmung blieb über die Messdauer von drei Monaten relativ ausgeglichen, trotz des zeitweisen NH3 Anstieges und den gebildeten, sensorisch aktiven organischen Säuren.

    Produkt „Eminex“ der Firma AlzChem

    Das Produkt „Eminex“ der Firma AlzChem kann nach derzeitigem Stand dazu beitragen, die Methanemissionen während der Güllelagerung deutlich zu reduzieren. Des Weiteren wird die Bildung einer Schwimmdecke verhindert, was einerseits den Zeitaufwand beim Homogenisieren reduziert und andererseits auch kostensparend wirkt. Um die temporär, höheren Ammoniakemissionen noch genauer zu analysieren, bedarf es einer spezifischen Untersuchung über die Messdauer von drei Monaten hinaus. Ebenfalls können keine Aussagen zur Wirkung auf Boden, Bodenleben, Pflanzenwachstum oder eventuell nach der Applikation entstehenden Emissionen dargelegt werden. Hierzu werden weiterführende Feldversuche empfohlen.

    HBLFA Raumberg-Gumpenstein

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