Forschungsprojekte

Mast von Kreuzungsrindern Milchrasse×Fleischrasse im Grünland

Velik Margit, Dr.in

Dr.in Margit Velik

Rindermast und Produktqualität
Steinwidder Andreas, Priv. Doz. Dr.

Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder

Leitung Forschung & Innovation
Häusler Johann

Johann Häusler

Rindermast und Produktqualität

Kälbertransporte ins Ausland sowie Kalbfleischimporte sind in der landwirtschaftlichen, medialen und gesellschaftlichen Diskussion stark präsent. Im Rahmen eines Versuches soll das produktionsseitige Potential eines „Wiesenrindes aus einer Milchrasse×Fleischrasse-Kreuzung“ beleuchtet werden. Das vorliegende Projekt liefert einen Beitrag zur (1) Verringerung der Kälberexporte, zur (2) Rindermast ab Kalb im Grünland/auf der Weide mit sehr geringem Kraftfuttereinsatz (feed no food) und ausgezeichneter Produkt- und Prozessqualität und zur (3) Rindfleischproduktion mit sehr guter Futter- und Flächeneffizienz sowie Treibhausgas-Bilanz.

Derzeit wird in Österreich intensiv daran gearbeitet, den Inlandsabsatz von milchbetonten Kälbern zu verbessern und dadurch den Export von Milchrassekälbern zu verringern. Kälber von milchbetonten Rassen sind im Vergleich zu Fleckvieh und Fleckvieh-Gebrauchskreuzungen für die Weitermast (Stier-, Ochsen- und Kalbinnenmast) nur bedingt geeignet. Die Kälbermast ist eine Möglichkeit, um den Inlandsabsatz von Milchrassekälbern zu verbessern. Mehrere Organisationen haben bereits erfolgreich Initiativen gestartet, um die heimische Kalbfleischproduktion zu erhöhen.
Um schon vorab männliche, milchbetonte Kälber zu vermeiden, bietet sich auf Milchviehbetrieben der Einsatz von gesextem Sperma bei Kühen an, deren Kälber für die Nachzucht vorgesehen sind. Die restlichen Milchkühe werden dann mit Fleischrasse-Stieren belegt. Hier setzt das vorliegende Forschungsprojekt an.

Versuch mit Holstein×Angus und Fleckvieh
Das Forschungsprojekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein (Bio-Institut und Institut für Nutztierforschung) setzt sich mit der Grünlandmast von Kreuzungsrindern auseinander, die durch die Belegung von Milchrasse-Kühen (Holstein Friesian (HF)) mit frühreifen Fleischstieren (Angus (AN)) entstehen. Angus gilt als frühreife, mittelgroße, robuste, fruchtbare Fleischrasse, der auch bei extensiver Fütterung eine ausreichende Fleischigkeit, gute Fettabdeckung und sehr gute innere Fleischqualität, bei relativ geringem Mastendgewicht, nachgesagt wird.
Dieses „Wiesenrind“ nimmt eine Zwischenstellung zwischen dem Jungrind aus Mutterkuhhaltung und der klassischen Ochsen- und Kalbinnenmast auf höhere Mastendgewichte ein. Es werden abgesetzte Kälber der Kreuzung HF×AN sowie Fleckvieh als Vergleichsgruppe ab einem Alter von 3 Monaten vorwiegend auf Basis Grünlandfutter (Heu-Grassilage Ration bzw. Kurzrasenweide) bis knapp über 1 Jahr gemästet (400 kg Mastendgewicht).
Es werden Daten zur Mastleistung, Schlachtkörper- und Fleischqualität, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und den Umweltwirkungen erhoben und ausgewertet.

 

Wiesenrind HolsteinxAngus

Wiesenrind HolsteinxAngus

 HBLFA Raumberg-Gumpenstein/Velik

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