Biodiversitätsbewertung am landwirtschaftlichen Betrieb: Konzepte, Modelle und Anwendung in der Ökobilanzierung

    ProjektleiterIn

    Fritz Christian, MA, Abteilungsleitung

    Mag. Christian Fritz, MA

    Ökonomie und Ressourcenmanagement

    Der Überblick über die Ansätze zeigt, dass sich die Thematik der Biodiversitätsbewertung und -beratung auf Ebene Landwirtschaftsbetrieb in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat.

    Biodiversität fördernde Landschaftselemente

    Biodiversität fördernde Landschaftselemente

     Quelle: pixabay, freie Nutzung

    Die Instrumente legen den Fokus auf die organismische Diversität, zum Teil werden auch Strukturvielfalt und Landschaftselemente berücksichtigt. Für bestimmte Instrumente liegen bereits mehrjährige Datenreihen bzw. Evaluierungsstudien vor. Nächste Schritte sind die Adaptierung eines konzeptionellen Ansatzes für österreichische landwirtschaftliche Betriebe und schließlich weitere Aktivitäten in Richtung Prüfung und Validierung.

    Da Vorort-Erhebungen in größerem Umfang oft nicht umsetzbar sind, liegt eine zentrale Herausforderung an ein Instrument zur angewandten Biodiversitätsbeurteilung darin, mit einfachen Methoden zur Erfassung von Stellvertretergrößen gültige Ergebnisse zu liefern. Inhalts- und Konstruktvalidität geben an, (a) welche Vorstellung von Biodiversität vorliegt und (b) ob diese durch das operationalisierte Konstrukt und die erhobenen Indikatoren abgedeckt wird. Die Ergebnisse zu den vorliegenden Bewertungsinstrumenten zeigen, dass primär die Artenvielfalt als Indikator für Biodiversität herangezogen wird. Dabei werden oft spezielle oder empfindliche (stenöke) Arten herausgegriffen, oftmals werden auch wertvolle Lebensräume als ein zusätzlicher Indikator berücksichtigt. Eine Validierung erfolgte in den Ansätzen primär anhand von Gefäßpflanzen und Heuschrecken, jeweils für Acker und für Grünland, zumeist wurden aber auch weitere Arten miterhoben.

    • Elemente im ÖPUL, wie das Maßnahmenbeispiel „Ergebnisorientierte Naturschutzplanung“ (ENP)
    • Beispielprojekte wie „Biodiversitätsmonitoring mit LandwirtInnen – Wir schauen auf unsere Wiesen und Almen“
    • die Vielzahl an bestehenden Programmen und Langzeitprojekten zu Monitoring, Schutz und Förderung der Biodiversität im landwirtschaftlichen Kontext,
    • die Ausgangslage zu den Agrar-Biodiversitätsindikatoren und die Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+,

    Projektverlauf

    Im bisherigen Projektverlauf lag der Fokus auf der Diskussion unterschiedlicher methodischer Zugänge und der Auswahl eines Konzepts mit einer prospektiv hohen Aussagekraft und Praktikabilität. Dabei wurden spezielle österreichische Rahmenbedingungen berücksichtigt, wie bspw. Biodiversität bezeichnet dabei beispielsweise die Vielfalt der Pflanzen im bewirtschafteten Grünland wie auch die Vielfalt der Tierarten darin. Einen wesentlichen Beitrag hierzu können etwa eine abgestufte Nutzung von Wiesen oder Flächen mit hoher ökologischer Wertigkeit, wie Extensivgrünland, leisten. Zur Diversität zählt aber auch die Vielfalt der Landschaft, etwa unterschiedliche Nutzungsarten oder Landschaftselemente wie Buschreihen, und auch die Biodiversität der Nutztiere, welche einen eigenen Forschungszweig an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein darstellt. Vielfach wird versucht, Biodiversität mit Hilfe von lokalen Projekten zu unterstützen, etwa über eine Anlage von Blühflächen zur Förderung der Pflanzenartenvielfalt für Bestäuber. Soweit Maßnahmen landwirtschaftlich genutzte Flächen – also etwa Blühstreifen – betreffen, werden diese auch über das Instrument zur Biodiversitätsbewertung erfasst.

    Das Projekt FarmLife BD setzt sich mit Instrumenten zur Biodiversitätsbewertung am landwirtschaftlichen Betrieb auseinander. Es werden unterschiedliche Konzepte, Modelle und die mögliche Anwendung in der Ökobilanzierung landwirtschaftlicher Betriebe verglichen. Ziel ist letztlich die Einrichtung und Programmierung eines Instruments zur Biodiversitätsbewertung am landwirtschaftlichen Betrieb im Rahmen des Betriebsmanagement-Werkzeugs FarmLife. Damit soll es für Landwirtinnen und Landwirte auf einfache Weise nachvollziehbar werden, wie gut die Bereitstellung von Biodiversitätsleistungen gelingt und in welchen Bereichen Verbesserungen möglich wären.

    Ziel ist es, ein System zur Beurteilung der Wirkungen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsformen und des Managements auf die Biodiversität am landwirtschaftlichen Betrieb zu entwickeln und im FarmLife-Tool zu integrieren.

    Team

    Finotti Elisabeth, Mag.a

    Mag.a Elisabeth Finotti

    Ökonomie und Ressourcenmanagement
    Graiss Wilhelm, Dr.

    Dr. Wilhelm Graiss

    Abteilungsleiter
    Grassauer Florian, Dr.

    Dr. Florian Grassauer

    ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter
    Guggenberger Thomas, Dr.

    Dr. Thomas Guggenberger, MSc

    Institutsleitung Nutztierforschung
    Herndl Markus, Dr.

    Dr. Markus Herndl

    Referat Bodenkunde und Lysimetrie, Leiter der Forschungsgruppe Ökoeffizienz

     

    Biodiversitätsbewertung am landwirtschaftlichen Betrieb: Konzepte, Modelle und Anwendung in der Ökobilanzierung

    Blaschka Albin (2017 - 2019)
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