Gezeigt wurde die Zielsetzung des Moduls FarmLife Biodiversität für landwirtschaftliche Betriebe in Kombination mit der bereits bestehenden Ökobilanzierung:
- Wie kann Ökoeffizienz analysiert werden und wie werden die Ergebnisse für die Eigenanalyse des landwirtschaftlichen Betriebes dargestellt?
- Welche, durch das betriebliche Management beeinflussbare, Umweltwirkungen des Betriebes werden dabei sichtbar?
- Und wie kann Biodiversität als weitere Kennzahl in das Betriebsmanagement-Werkzeug FarmLife integriert werden, sodass die Landwirt*innen auch diese Information zur Verfügung haben?
Punktesystem FarmLife Biodiversität
Das Punktesystem FarmLife Biodiversität wurde in Analogie zum Schweizer Punktesystem Biodiversität aufgesetzt (www.agri-biodiv.ch). Dieses wurde von der Vogelwarte Schweiz, IP-SUISSE und FiBL gemeinsam entwickelt und befindet sich seit bereits mehr als 10 Jahren in Umsetzung auf landwirtschaftlichen Betrieben und in begleitender Evaluierung (Literatur: Jenny et al. 2009, 2015, Birrer et al. 2014, Zellweger-Fischer et al. 2016, Graf et al. 2016, Meichtry-Stier et al. 2018).
Aus den vielfältigen Aspekten der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung werden für die FarmLife Biodiversität-Punktezahl insbesondere die folgenden Aspekte berücksichtigt:
- Flächen – unterschiedliche Nutzungen, Parzellierung
- Betrieb – seltene Pflanzen und Tiere, N-Effizienz, Hofstelle, etc.
- Bewirtschaftung Grünland, Acker, Gemüse, Obst-, Rebbau
- Nutzungsart und -intensität
- Struktur-/Landschaftselemente
- Konkrete Maßnahmen
- Bestimmte Zeigerpflanzen
Allgemein ging es in der Veranstaltung des netzwerk zukunftsraum land darum, verschiedene Ansätze und Erfahrungen mit der Biodiversitätsbewertung in der Landwirtschaft in der Runde von Expert*innen zu diskutieren.
Um Biodiversitätswirkungen von Produkten zu bewerten und darzustellen, gibt es bereits verschiedene Ansätze. Daher sollten die unterschiedlichen Methoden zur Ermittlung des Biodiversitäts-Fußabdrucks von Produkten in der Gruppe von Expert*innen diskutiert und gleichzeitig erörtert werden, wie Biodiversitätsleistungen von landwirtschaftlichen Produkten in die Lebensmittelkennzeichnung einfließen können.
Das FarmLife-Tool zur Biodiversität ist aktuell in weiterer Entwicklung und soll im Jahr 2022 auf ersten Betrieben in die Testphase gehen.