- Projektleiter-Institut: Institut 2 - Pflanzenbau, Institut 4 - Bio
Kräuter wurden bislang in Saatgutmischungen für das Wirtschaftsgrünland in Mitteleuropa wenig oder gar nicht berücksichtigt. In der Zukunft könnte es jedoch sinnvoll sein, aufgrund ihrer teilweise stark ausgeprägten Trockenheitstoleranz, ein verstärktes Augenmerk auf sie zu legen. Hierbei könnten der Gemeinen Wegwarte (Cichorium intybus L.) und dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata) eine höhere Bedeutung zukommen. Zuchtsorten dieser Arten unterscheiden sich von den Wildformen durch eine wesentlich höhere Ertragsfähigkeit und verfügen über ein ausgedehntes Wurzelsystem, das ihnen ermöglicht, auch unter trockenen Bedingungen auf Wasser- und Nährstoffvorräte der tieferen Bodenschichten zurückzugreifen.
Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen, die auf die Mischungskonzeption unter Einbeziehung dieser Arten abzielen, zudem fehlen Informationen über ihre Futterqualität und Konservierbarkeit, das Verhalten im Pflanzenbestand sowie die Schnittverträglichkeit über mehrere Jahre. Diese Fragestellungen werden derzeit an vier Standorten in Österreich (2x biologisch und 2x konventionell) untersucht.