Der Klimawandel und der steigende Bedarf nach tierischen Lebensmitteln sind für die Erde und die Menschheit eine große Herausforderungen. Die Landwirtschaft ist von diesen Entwicklungen direkt betroffen, sie kann aber auch eine Schlüsseltechnologie zur Lösung dieser Probleme sein. Daher werden im vier Jahre dauernden europäischen „farm4more“ Projekt Strategien und Technologien zur Verminderung des Klimawandels untersucht. Es wird zusätzlich an Möglichkeiten zur regionalen Eiweißversorgung von Nutztieren geforscht. Dabei wird auch dem Systemansatz der biologischen Landwirtschaft große Beachtung geschenkt. Im Bio-Ackerbau wird häufig im Rahmen der Fruchtfolge Kleegras angebaut und Silage produziert. Nach dem Vergärungsprozess kann diese Silage ausgepresst werden um, aus dem gewonnen Presssaft, ein Eiweißkonzentrat herzustellen. Dieses Konzentrat kann in der Fütterung von Schwein und Geflügel eingesetzt werden um den Futtermittelimport zu reduzieren.
Auf Grund der sehr hohen Adsorptionskapazität von Kohle können beim Fütterungseinsatz verminderte Emissionen auftreten. Daher wird im Rahmen des Projektes eine Pilotanlage in Betrieb genommen um aus Hartholz, durch Pyrolyse, Kohle zu erzeugen. Entspricht Kohle strengeren Qualitätsrichtlinien darf sie auch verfüttert werden und könnte so zu einer Emissionsminderung beitragen.
Diese Ansätze und möglichen Effekte werden an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein bei Mastgeflügel und Milchkühen im Rahmen des EU Life Projektes getestet und überprüft.