Seit einigen Jahren gefährdet der Pea Necrotic Yellow Dwarf Virus (PNYDV), der durch gewisse Blattlausarten übertragen wird, den heimischen Leguminosenanbau. Eine Infektion, v.a. in einem frühen Pflanzenstadium, verursacht Zwergwuchs, geringen Hülsenansatz und kann hin zu Totalausfällen führen. Die Bekämpfung der Blattläuse durch Insektizide stößt an ihre Grenzen und der Klimawandel forciert das Problem zusätzlich. Diese Problematik zeigt sich besonders stark im Bio-Anbau von Körnererbse und Pferdebohne. Durch rückgängige Anbauflächen ist die Selbstversorgung bei diesen Kulturen stark gefährdet.
EIP-Agri-Projekt „Nützlingsblühstreifen“
Im Rahmen des EIP-Agri-Projektes „Nützlingsblühstreifen“ wird untersucht, wie weit es möglich ist, natürliche Feinde der Blattläuse an und in die Kultur zu locken, um so die Blattläuse in Schach zu halten und eine Übertragung des Virus zu vermindern.
Blühmischungen
Am Institut für Pflanzenbau wurden dazu speziell zusammengesetzte Blühmischungen aus heimischen Wildblumen entwickelt, die als blühende Ackerrandstreifen nicht nur Raubinsekten anlocken sollen, sondern auch einem breiten Spektrum an blütenbestäubenden Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Bei richtiger Pflege können diese Streifen über Jahre ihre wichtigen ökologischen Funktionen aufrechterhalten. Durch das Aufzeigen des Mehrwertes dieser Ökosystemdienstleistung (natürlicher Pflanzenschutz) soll die derzeit noch bestehende Skepsis gegenüber einer Steigerung der Biodiversität in der Landwirtschaft abgebaut werden.
Team
Dr. Bernhard Krautzer
Institutsleitung Pflanzenbau und KulturlandschaftDr. Wilhelm Graiss
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