Bekanntermaßen wird Ammoniak beinahe ausschließlich (rund 95%) aus landwirtschaftlichen Bereichen emittiert – eine Reduktion, wie sie u. A. im Rahmen der EU NEC- Richtlinie gefordert ist, kann demnach nur hier ansetzen. Einen wesentlichen Einfluss auf Ammoniak- und Geruchsemissionen aus der Nutztierhaltung haben Proteinbestandteile der Futtermittel - die daraus resultierenden Immissionen im Bereich der Nachbarschaft führen in der Praxis regelmäßig zu Problemen. Mittlerweile sind nicht nur jahrelange Verzögerungen bei landwirtschaftlichen Bauverfahren zum Teil Realität - in Oberösterreich, in der Steiermark und im Burgenland besteht zudem baurechtlich die Möglichkeit, von Seiten der Behörden nachträglich auf bestehende und genehmigte Stallungen einzugreifen.
Verschiedene Möglichkeiten bieten sich in der Praxis, Einfluss auf Ammoniak- und Geruchsemissionen von Mastschweinen zu nehmen – zielführend sind beispielsweise eine eiweißangepasste Fütterung (Proteinreduktion bzw. Multifasenfütterung) sowie die Beimengung von geprüften Zusatzstoffen im Rahmen der Futtermittelherstellung oder -Zubereitung. Im gegenständlichen Projekt PigAir II, Geruchs- und Ammoniakemissionen aus der Mastschweinehaltung unter Anwendung unterschiedlicher Emissionsminderungsstrategien (DaFNE Nr. 101519 / 1), erfolgen im Rahmen von Firmenkooperationen, in den Jahren 2020 - 2021, eingehende emissions- und masttechnische Untersuchungen.
Ergebnisse
Erste Ergebnisse zum Vergleich einer Multifasenfütterung mit einem dreiphasigen Fütterungsregime, hinsichtlich der Mastleistung, der Freisetzung von Schadgasen sowie der Geruchsfreisetzung in der Schweinemast zeigen bemerkenswerte Resultate zur Reduktion von Ammoniak. Das beigefügte Bild zeigt den NH3-Verlauf während einer gesamten Mastperiode, gemessen in den Abluftkaminen. Deutlich zeigt sich eine Ammoniakemissionsminderung im Versuchsabteil (Abteil 3, blaue Kurve), im Vergleich zur Kontrolle; die verzeichnete Reduktion von Ammoniak beträgt hier rund 50%.