Der Stall wurde von April bis Dezember 2017 erbaut und im Jänner 2018 in Betrieb genommen. Der Stall verfügt über drei baugleiche Abteile, die je nach Versuchsanordnung anpassbar sind. In der ursprünglichen Form waren die drei Abteile mit je sechs Buchten zu 23 Tieren in einem konventionellen, unstrukturierten Vollspaltensystem ausgeführt. In diesem Zusammenhang wurden drei verschiedene Abluftreinigungsanlagen über 2 Jahre eingehend geprüft (Projekt PigAir, https://dafne.at/projekte/pigair).
Für haltungstechnische Fragestellungen wurde der Stall Anfang 2022 umgebaut: Zwei Versuchsabteile mit Gummimatten bzw. leicht eingestreuter, geschlossener Liegefläche werden mit einem Kontrollabteil sowohl hinsichtlich Tierwohl als auch Emissionen verglichen (Projekt IBeSt https://dafne.at/projekte/IBeSt). Davor und auch darüber hinaus fanden/finden in dem Forschungsstall Fütterungsversuche im Hinblick auf Veränderungen der gasförmigen Emissionen sowie Geruch und Staub statt (Projekt PigAir II, https://dafne.at/projekte/pigair-ii).
Das Lüftungssystem des Stalles besteht aus einer Porendecke und zentraler Absaugung. Der Abluftkamin ist an einer Abteilseite horizontal angebracht und rund 8 m lang. Durch diesen wird die Abluft in die nachgelagerten Abluftreinigungsanlagen, im nördlichen Stallaußenbereich, geleitet. Diese untypische Ausführung bzw. Anordnung des Abluftkamins ist für die gastechnischen und olfaktometrischen Untersuchungen erforderlich, um am Punkt der Probennahme eine laminare Abluftströmung sicherzustellen. Die Fütterung erfolgt über eine Spotmix-Anlage (Fa. Schauer Agrotronic) in Kurztrögen mit Sensor. Das Futter kann sowohl flüssig als auch trocken vorgelegt werden. Zur Kühlung des Stalles und Minderung von Hitzestress wurden Cool Pads installiert, welche im Maximum eine Temperaturabsenkung von etwa 4-6 Kelvin ermöglichen.
Blicken Sie hier in eine ursprüngliche, unstrukturierte Vollspalten-Mastbucht sowie in das neue, umgebaute Abteil mit zwei großen IBeSt-Buchten. Darunter ein Blick auf die neuen Liegeflächen mit Gummimatten bzw. mit geschlossenem, leicht eingestreuten Boden (© HBLFA Raumberg-Gumpenstein).