Untersuchungen zu Ammoniak- und Geruchsemissionen aus der Mastgeflügelhaltung

    HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Untersuchungen zu Ammoniak- und Geruchsemissionen aus der Mastgeflügelhaltung

    Einen wesentlichen Einfluss auf Ammoniak- und Geruchsemissionen aus der Nutztierhaltung haben erwiesenermaßen Proteinbestandteile der Futtermittel - die daraus resultierenden Immissionen im Bereich der Nachbarschaft führen in der Praxis regelmäßig zu Problemen. Mittlerweile sind nicht nur jahrelange Verzögerungen bei landwirtschaftlichen Bauverfahren zu beobachten - in Oberösterreich, in der Steiermark und im Burgenland besteht zusätzlich die baurechtliche Möglichkeit, von Seiten der Behörde nachträglich auf bestehende und genehmigte Stallungen einzugreifen.

    In der Praxis gibt es verschiedene Möglichkeiten, Einfluss auf die Ammoniak- und Geruchsemissionen von Mastgeflügel zu nehmen. Sei es einerseits durch eine Reduktion des Proteins bzw. durch die Verwendung alternativer Eiweißquellen, oder andererseits durch die Beimengung von Zusatzstoffen im Rahmen der Futtermittelherstellung bzw. -anwendung.

    Im Vorfeld eines breitflächigen Einsatzes alternativer Eiweißquellen, Zusatzstoffe oder proteinreduzierter Futtermittel in der Praxis, benötigt die Geflügelwirtschaft gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen der eingesetzten Komponenten. Dies hinsichtlich der zu erwartenden Mastleistung (tägliche Zunahme, Mastendgewicht, Futterverwertung), der möglichen Freisetzung von Schadgasen (Ammoniak und Kohlendioxid) sowie dem Ausmaß der Geruchsemissionen. Keinesfalls kann es Ziel sein, potentiell emissionsreduzierende Futtermittel in Verkehr zu bringen, die zwar einen Beitrag zur Verminderung von Ammoniak und Geruch aus der Geflügelhaltung liefern, jedoch im Gegenzug die erwartbare Mastleistung reduzieren und den wirtschaftlichen Erfolg konterkarieren.

    An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein stehen zwei idente Stallungen (für je 420 Masttiere) für direkte Vergleiche von Versuchs- und Kontrollfuttermittel zur Verfügung. In jedem Abteil erfolgt die permanente Erfassung der Luftraten, der Temperatur und der Luftfeuchte sowie der Schadgasgehalte im Tierbereich und in der Ablufteinheit mittels photoakustischer Spektroskopie; im 7-Tages-Intervall werden zusätzlich Luftproben für die Olfaktometrie (Geruchsmessung) gezogen. Fortwährende automatische Wiegungen, die Aufzeichnung der eingesetzten Futtermittelmengen sowie der Wasserverbrauch und die Ausfälle während eines Mastdurchganges komplettieren die Protokollierung.

    Aktuell wird in Raumberg-Gumpenstein, im Rahmen einer Firmenkooperation, ein vier-phasiges Versuchsfuttermittel mit abgesenktem Rohproteinanteil einem herkömmlichen vier-phasigen Mastfutter gegenübergestellt. In den Ende 2020 nachfolgenden Untersuchungen, werden die Auswirkungen eines pflanzlichen Futtermittelzusatzes versuchstechnisch näher unter die Lupe genommen.

     

    Team

    Freiwald Margit

    Margit Freiwald

    Emissionen aus der Tierhaltung
    Kropsch Michael, BMA

    BMA Michael Kropsch

    Emissionen aus der Tierhaltung