Die Emissionen von Ammoniak tangieren jedoch nicht nur diesen Luftschadstoffbereich, Konsequenzen ergeben sich auch für die Bildung von Feinstaub. Sekundäre Feinstaubpartikel entstehen in der Atmosphäre aus gasförmigen Vorläufersubstanzen – Ammoniak stellt hier den limitierenden Faktor dar. An unterschiedlichen „Schrauben lässt sich drehen“, wenn es um die Reduktion von Ammoniak in der Nutztierhaltung geht – gegenständlich wird der Fokus auf die Schweinehaltung gelegt. Zielführend sind beispielsweise eine eiweißangepasste Fütterung sowie die Verwendung von Futtermittelzusatzstoffen, die nachgewiesenermaßen zu einer geringeren Ammoniak-freisetzung führen.
Abluftreinigungstechnologien
Eine weitere, bis dato in Österreich kaum in Verwendung stehende Möglichkeit Ammoniakemissionen zu reduzieren, ist die Verwendung von Abluftreinigungstechnologien. Bevor jedoch ein breiterer Einsatz derartiger – in Deutschland bereits seit geraumer Zeit im Einsatz stehenden – Anlagen in der heimischen Landwirtschaft angedacht wird, ist es jedenfalls zielführend, am Markt befindliche Technologien auf die Praxistauglichkeit für die österreichische Betriebsstruktur eingehend zu untersuchen. Eignen sich die untersuchten Anlagen zur Nachrüstung bei bestehenden Stallungen, mit welchem Abscheidegrad für Ammoniak und Geruch ist zu rechnen, bis zu welchen minimalen Abteilgrößen ist ein Einsatz sinnvoll, wie hoch sind die Investitionskosten und die laufenden Kosten für den Betrieb und Serviceaufwand der untersuchten Technologien?
Der Klärung dieser Fragen widmet sich die HBLFA Raumberg-Gumpenstein seit Anfang 2018 im neuen Schweineforschungsstall, im Rahmen des Pilotprojekt Versuchsstall: Abluft-wäscher für Mastschweineställe. Derzeit befinden wir uns in der Finalphase der Ergebniszusammenfassung – der Projekt-Endbericht wird im Laufe des Herbst 2020 vorliegen.
Mit Ende 2019 wurden die Versuchsreihen hinsichtlich der Abluftreinigungsanlagen messtechnisch abgeschlossen (über insgesamt vier Mastdurchgänge). Derzeit läuft – über einen Zeitraum von zwei Mastdurchgängen – ein Versuch mit zwei kooperierenden Futtermittelfirmen zur Emissionsreduktion von Geruch und Ammoniak im Tierbereich.