Laufendes Monitoring invasiver Neophyten in der Obersteiermark

    Im Sommer 2020 arbeiteten vier ForschungspraktikantInnen in der Stabstelle für Akquisition der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Im Rahmen ihrer Tätigkeiten unterstützten sie unter anderem auch das Projekt MonitorNeophyten - „Monitoring invasiver Neophyten auf den Ennswiesen am Fuße des Grimmings“.

    Neophyten

    Neophyten

     HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Ein großes Anliegen in der Zeit seines Praktikums war es z.B. Philipp Poier, eine Art Fundament zu schaffen, um für kommende Praktika den Einstieg zu diesem durchaus heiklen Thema der Invasiven Neophyten zu erleichtern. Es wurden viele Arbeitsstunden in das Monitoring und die Kartierung der invasiven Neophyten investiert, um einen Anhaltspunkt für langfristige Regulierungsmaßnahmen zu schaffen. Speziell auf Naturschutzflächen, auf Böschungen und in der Nähe von Fließgewässern konnten die invasiven Neophyten auch fachmännisch entfernt werden. Die Bewusstseinsbildung für die regionale Bevölkerung zur Erkennung des enormen Schadenpotentials dieser gebietsfremden Pflanzen war ein zusätzlicher wichtiger Arbeitsschwerpunkt. 

    Während des Praktikums konzentrierte sich der Absolvent der HBLFA Raumberg-Gumpenstein speziell auf folgende invasive Neophyten: 

    • Drüsiges Springkraut ( Impatiens glandulifera
    • Japanischer Staudenknöterich ( Fallopia japonica
    • Kanadische Goldrute ( Solidago canadensis
    • Große Goldrute ( Solidago gigantea)

    Mit der „LOCUS-Map“-App konnte Philipp Poier die GPS-Daten der Populationen festgehalten und zu aussagekräftigen Verbreitungskarten verarbeiten.  

    Maßnahmen am Nordwestufer des Altausseer Sees und an einem Ennsufer-Abschnitt im Nationalpark Gesäuse waren Teil der Tätigkeiten, um effektive Methoden sowie das Wuchsverhalten auf unterschiedlichen Standorten des Japanischen Staudenknöterichs  zu erkunden.   

    Monitoring am Altausseersee

    Mitte Juli, Mitte August und Anfang Oktober führe das Praktikantenteam Wurzelausgrabungen direkt am Seeufer des Altausseer Sees aus.  Der prachtvolle See ist ein wertvolles Naherholungsgebiet und Tourismusmagnet. Leider sind die dort vorzufindenden Populationen des Japanischen Staudenknöterich (lat. Fallopia japonica) direkt am nordöstlichen Seeufer entlang des Spazierweges nicht mehr zu übersehen. Dieser invasive Neophyt hat ein beachtliches Schadpotential und verändert den Uferbereich nachhaltig zu einem monotonen Grünstreifen. „Beim ersten Anblick der Fläche wurde klar, dass, der Staudenknöterich hier durch Aufschüttung von kontaminiertem Erdmaterial eingeschleppt wurde. Vor Ort findet er optimale Bedingungen für eine flächendeckende Vermehrung vor und fast alle heimischen, standorttypischen Pflanzen werden verdrängt“. 

    Die Bekämpfungsmaßnahmen sind sehr aufwändig, denn die Wurzelbereiche dringen tief in den Boden ein und aus einem winzigen Wurzelabschnitt vermehren sich immer neue Pflanzenteile, welche ganze Ufertreifen überwuchern. Durch das jährliche Längenwachstum bis über drei Meter Länge (das oberirdische Pflanzenmaterial friert  ab), wird die Sicht zur Wasserfläche stellenweite stark eingeschränkt. 

    Iris Krijezi, eine Schülerin vom Gymnasium Admont,  interviewte vor Ort Erholungssuchende zum Thema Invasive Neopyhten und speziell den Japanischen Staudenknöterichs und weckte damit großes Interesse am Thema auch bei der örtlichen Bevölkerung.  Iris Krijezi absolvierte ein Talente Praktikum vom FFG bei Radio Freequenns und ihre Berichterstattung wurde ausgezeichnet.    

    Monitoring im Nationalpark Gesäuse

    Ende Juli fand dann auch eine gemeinschaftliche Neophytenaktion mit dem Nationalpark Gesäuse und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein statt. Das Team widmete sich einem Schwemmkegel an der Enns auf der Höhe des Finstergraben im Kerngebiet des Nationalparks, auf dem auch streng geschützte Pflanzen vorkommen. Die Fläche wurde als Referenzfläche für das Projekt MonitorNeophyten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ausgewählt. Auch bei diesem Einsatz wurden das Team tatkräftig von den PraktikanntInnen der Stabstelle Akquisition unterstützt. Es konnten Rhizome von über drei Meter Länge ausgegraben werden. Bei einer Nachschau im Herbst wurde festgestellt, dass sich die Arbeiten gelohnt haben. Nur die Beseitigung der unterirdischen Pflanzenzeile ist effektiv, trotzdem muss jedes Jahr der Standort gepflegt wird.    

    Neophyten, HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Weblink

     

    Wuchsverhalten, Evaluierung von Bekämpfungsmaßnahmen und Monitoring ausgewählter invasiver gebietsfremder Pflanzenarten

    Mayer Renate (2020 - 2023)
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