Die Diskussion darüber, welcher Beitrag der grünlandbasierten Lebensmittelproduktion zukommt, und darüber, welche realistischen Reduktionspotenziale bestehen, wird relativ undifferenziert geführt. In fachlicher und in praktischer Hinsicht besteht auch bei Landwirtinnen und Landwirten häufig eine große Unklarheit darüber, welche betrieblichen Tätigkeiten, Prozesse und Änderungsoptionen klimapositiv oder klimanegativ wirken können.
Im Projekt sollen Optionen zur Treibhausgasminderung in der Milchproduktion auf Bio-Milchviehbetrieben in Österreich erarbeitet und potenzielle Emissionsminderungen festgestellt werden. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein soll dabei mit landwirtschaftlichen Betrieben in der Übergangsregion Ostalpen-Alpenvorland zusammenarbeiten und die Datenerhebung und Modellierung der Treibhausgasemissionen begleiten. Um Klimaschutzoptionen für verschiedene betriebliche Voraussetzungen darzustellen, soll die Analyse auf Basis mehrerer statistisch definierter Musterbetriebe erfolgen, die unterschiedliche Standortvoraussetzungen und Produktionsintensitäten widerspiegeln.
Das zentrale Ergebnis soll darin bestehen, die Treibhausgasemissionen der biologischen Milchproduktion von der Wiege bis zum Hoftor und relevante Minderungsoptionen im mehrjährigen Vergleich zu einem modellierten Basisjahr (2018) zu erfassen und zu bewerten. Als weiteres Ergebnis wird erwartet, dass Aussagen zu den Möglichkeiten für Treibhausgas-Einsparungen auf Bio-Milchviehbetrieben unter alpenländischen Produktionsbedingungen getroffen werden können. Mit Blick auf die ökonomische Säule der Nachhaltigkeit sollen auch die wirtschaftlichen Auswirkungen von Treibhausgas-Minderungsoptionen berücksichtigt werden.