Kotsiebung zur Rationskontrolle
Frau DI Stefanie Gappmaier stellte die Kot-Beurteilung als einfache und sogleich praxistaugliche Möglichkeit der tierindividuellen Rationskontrolle dar. Moderne Rinder-Haltungssysteme sowie steigende Betriebsgrößen erschweren die Rationskontrolle auf Einzeltierebene. Gerade um den Zeitpunkt der Abkalbung bzw. zu Leistungsspitzen ist eine genaue Betrachtung dieser sogenannten „Special-Needs-Tiere“ von entscheidender Bedeutung, um Stoffwechselentgleisungen vorzubeugen. Die Versuchsergebnisse der Kot-Siebung (Verteilung der Feststoffe im Kot in Grob- Mittel- und Feinteile) zeigten, dass bei sehr geringen und hohen Kraftfuttereinsatz der Grobfaser-Anteil im Kot zunimmt. Eine ausgeglichene Energie- und Nährstoffbilanz bei moderater Kraftfuttergabe (15-25 %) führte zu den geringsten Grobfaser-Anteilen im Kot.
Methanemissionen von Milchkühen
Dr. Georg Terler ging in seinem Vortrag auf den Einfluss von Genotyp (Fleckvieh, verschiedene Holstein Friesian-Genotypen) und Kraftfutteranteil in der Ration auf die Methanemissionen von grundfutterbasiert gefütterten Milchkühen ein. Zwischen Milchkuh-Genotypen, aber auch zwischen Einzeltieren wurden zum Teil deutliche Unterschiede in den Methanemissionen festgestellt. Das deutet darauf hin, dass Methanemissionen züchterisch beeinflusst werden können. Eine Anhebung des Kraftfutteranteils in der Ration bewirkte einerseits einen Anstieg der täglichen Methanemissionen, aber andererseits einen Rückgang der Methanemissionen pro kg produzierter Milch. Wie stark sich die Methanemissionen mit steigendem Kraftfutteranteil ändern, ist jedoch von Genotyp zu Genotyp unterschiedlich.
Eine rege Diskussion beider Vorträge zeigte, dass die präsentierten Versuchsergebnisse auf großes Interesse der Kollegen aus Deutschland, Schweiz und Österreich stießen.