In Europa und auch in Österreich ist die Rasse Wagyu erst seit in den letzten 10 Jahren bekannter geworden. Zur Haltung, Zucht und Mast von Wagyu-Rindern bzw. Wagyu-Kreuzungsrindern gibt es – auch international – wenig/keine Literatur. Praxisempfehlungen für die Mast unter österreichischen Produktionsbedingungen fehlen gänzlich.
Wagyu Rinder werden in österreichischen Mastbetrieben nie die Bedeutung haben, die beispielweise Fleckvieh oder Fleckvieh-Gebrauchskreuzungen haben. Dennoch kann die Haltung und Mast von Wagyu-Rindern für kleinstrukturierte, in benachteiligten Gebieten liegenden Betrieben eine Alternative zur herkömmlichen Rindermast sein. Wagyu-Rindfleisch kann über die Gastronomie bzw. Direktvermarktung zu hohen Preisen mit dem Verkaufsargument „vorzügliche Fleischqualität" verkauft werden.
Das Projekt wird in Kooperation mit der landwirtschaftlichen Fachschule Althofen, 9330 Althofen durchgeführt. Zehn Fleckvieh und 10 Charolais Kalbinnen werden von einem Wagyu-Stier belegt. Die Kälber verbleiben 7 bis 9 Monate in Mutterkuhhaltung und werden anschließend mit einer (mittel-)intensiven Mastration bestehend aus 60 % Maissilage, 30 % Grassilage, 10 % Heu und 2 kg Kraftfutter gemästet. Die weiblichen Masttiere werden mit 500 - 550 kg Lebendgewicht geschlachtet und die Ochsen mit 600 - 650 kg.
Projektziele:
- Beurteilung der Rindfleischqualität (intramuskuläres Fett, Fettsäuren, Zartheit, Farbe, Wasserbindungsvermögen, etc.) von zwei Wagyu-Kreuzungen bei Mast mit einer typisch österreichischen Mastration
- Darstellung von Gewichtsentwicklung und Schlachtleistung der Wagyu-Kreuzungen
- Vergleich der Leistung von Wagyu-Kreuzugen mit jener von für Österreich typischen Mastrindern (Fleckvieh, Fleckvieh-Gebrauchskreuzungen)
- Erarbeitung von Beratungsempfehlungen für Wagyu als Kreuzungspartner unter österreichischen Mastbedingungen
Weitere Informationen zur Projektabwicklung gibt es in der Datenbank für Forschung und nachhaltige Entwicklung (Dafne) -> Link