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    Untersuchungen über mögliche tierbedingte sowie umweltbedingte Einflüsse auf die Belastung mit Weideparasiten bei Schafen

    Gappmaier Stefanie, DIin

    DIin Stefanie Gappmaier

    Schafe und Ziegen
    Ringdorfer Ferdinand, Dr.

    Dr. Ferdinand Ringdorfer

    Schafe und Ziegen

    Im vorliegenden Projekt soll die Belastung mit Weideparasiten bei Schafen untersucht werden. Zentrale Fragestellung ist dabei, ob es tierindividuelle Unterschiede bei Schafen in der Parasitenbelastung gibt. Auch die Frage, ob zwischen den Rassen Unterschiede bestehen, wird untersucht. Umweltbedingte Einflüsse wie die Jahreszeit und der allgemeine körperliche Zustand der Schafe sind Teil der Untersuchungen.

    Ziele des Projektes

    Da die Parasitenbelastung in der Schafhaltung einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftlichkeitsfaktor ausmacht, sollen Strategien entwickelt werden, die dazu beitragen, den wirtschaftlichen Schaden so gering als möglich zu halten. Hat man bis vor einigen Jahren noch regelmäßig die gesamte Herde mehrmals im Jahr entwurmt so ist man in den letzten Jahren davon abgekommen und entwurmt nur mehr einen Teil der Herde bei Bedarf. Bei Bedarf heißt, dass die Belastung mittels Kotprobe ermittelt und dann entwurmt wird. Eine weitere Möglichkeit ist die Zucht auf eventuell Parasiten resistente bzw. widerstandsfähigere Tiere. Wenn dieses Merkmal in die Zuchtwertschätzung aufgenommen werden soll, dann muss es eine praktikable Möglichkeit der Erhebung geben. Die Anzahl der Parasiteneier wäre so eine Möglichkeit. Es geht aber auch um den optimalen Zeitpunkt der Beprobung, sowohl was die Jahreszeit als auch die Tageszeit betrifft. Auf diese angestellten Fragestellungen soll dieses Projekt eine Antwort geben.

    Ausgangslage ist eine aus 40 Tieren bestehende Herde aus Jungschafen, welche zur Hälfte aus Bergschafen und zur Hälfte aus Juraschafen besteht. Die Tiere stammen aus mehreren verschiedenen Zuchtbetrieben ab, um eine möglichst große genetische Streuung zu bekommen. Sobald die Tiere nach Gumpenstein kommen, werden sie für zwei Wochen in Quarantäne gehalten. In dieser Zeit wird von jedem Tier die individuelle tägliche Futteraufnahme erhoben. Gefüttert wird Heu zur freien Aufnahme plus Kraftfutter, 1% des Körpergewichtes. In diesen 2 Wochen werden die Tiere 2x wöchentlich gewogen und am Ende dieser Periode erfolgt eine Körperbeurteilung (BCS, Körpermaße). Während der Weideperiode werden die Tiere dann nur noch 1x wöchentlich gewogen und 1x monatlich beurteilt.
    Nach der individuellen Futteraufnahme werden die Jungschafe auf die Weide umgestellt. Während der gesamten Weideperiode wird die Belastung mit Parasiten durch regelmäßige Untersuchung des Kotes auf Eier bewertet. Die Versuchstiere werden wöchentlich 1x beprobt und zwar 1x morgens und 1x abends. Die Beurteilung der Eiausscheidung wird mit der McMastermethode durchgeführt. Da die Eiauszählung noch keinen Aufschluss über die Art der Parasiten gibt wird zusätzlich insgesamt 4x pro Weideperiode eine Kotprobe bebrütet und anhand der Larven eine Differenzierung der Würmer vorgenommen. Parallel dazu wird die Parasitenbelastung mittels FAMACHE Methode überprüft.
    Im Herbst 2020 werden die Jungschafe das erste Mal belegt, mit reinrassigen Widdern. Die weiblichen zuchttauglichen Nachkommen (von Müttern mit geringer Belastung mit Parasiten) werden aufgezogen und in der Weideperiode 2021 ebenfalls einer Parasitenkontrolle unterzogen, nach dem gleichen Schema wie ihre Mütter in der Saison 2020. Die Mutterschafe und die Nachzucht werden in den Saisonen 2021 bis 2023 einer regelmäßigen Kotuntersuchung unterzogen.
    Sollten Tiere eine übermäßig starke Belastung mit Parasiten aufweisen, so erfolgt eine gezielte Entwurmung, wobei vor und 14 Tage nach der Entwurmung eine Kotprobe für die Larvendifferenzierung gezogen wird bzw. um die Wirksamkeit der Entwurmung zu überprüfen.
    Alle Versuchstiere werden im Hochdurchsatzverfahren für rund 50.000 genetische Marker (Single Nucleotide Polymorphism, SNP) genotypisiert. Dazu wird an der Zweigstelle Wels DNA aus Blut extrahiert, ein Teil dieser DNA zu einen SNP-Chip Seviceprovider geschickt und ein Aliquot für eventuelle spätere Analysen aufbehalten. Die Genotypen werden mit den Ergebnissen der Parasitenkontrolle assoziiert. Die Stichprobe ist für eine genetische Assoziationsanalyse sehr klein, deshalb werden Wege gesucht, für die genetische Analyse mit Versuchsstationen aus dem Alpenraum (Schweiz, Deutschland, Italien, Frankreich) zu kooperieren. Sollten im Verlauf des Versuchszeitraums Ergebnisse für Kandidatengene für Parasitenresistenz publiziert werden (siehe Kathiravan et al., 2014), ergibt sich die Möglichkeit, diese Varianten im SNP Chip oder durch gezielte Genotypisierung aus der aufbehaltenen DNA kontrollieren.

    Eier

    Eier

     HBLFA Raumberg-Gumpenstein/Ringdorfer

    Team

    Huber Reinhard

    Reinhard Huber

    Schafe und Ziegen