Durch die Einführung neuer bzw. adaptierter Weidesysteme wird versucht, die Weidehaltung attraktiver zu gestalten. Am besten für die intensive Weidehaltung geeignet sind Kurzrasen- bzw. Koppelweiden, wobei man diese Systeme unter Umständen mit Portionsweide (bei Zwischenfruchtanbau im Herbst) kombinieren kann. Charakteristisch für die Kurzrasenweide ist die immer gleich bleibende Aufwuchshöhe, das sind im Frühjahr ca. 6 - 7 cm und im Spätsommer und im Herbst etwa 7 - 10 cm, jeweils mit dem Zollstab gemessen. Da die niedrige Aufwuchshöhe die Futteraufnahme limitiert, ist sie nicht für die Erzielung von hohen Einzeltierleistungen geeignet.
Bei der Koppelweide liegt die Aufwuchshöhe bei ca. 10 - 15 cm und ist damit etwa doppelt so hoch wie bei der Kurzrasenweide. Dadurch können die Kühe pro Bissen mehr Futter aufnehmen und die Futteraufnahmen sind höher. Daraus ergeben sich höhere Einzeltierleistungen als bei Kurzrasenweide.
Da sich die beiden Weidesystem vor allem durch die Art der Weideführung und die unterschiedliche Aufwuchshöhe unterscheiden und daraus vermutlich unterschiedliche Futteraufnahmen resultieren, die wiederum zu unterschiedlichen Ertragsleistungen führen müssten und könnten, soll im vorliegenden Versuch ein Systemvergleich durchgeführt werden.
Folgende Fragen sollen erörtert werden:
- Vergleich der Ertragsleistungen (Futteraufnahmen) Kurzrasenweide - Koppelweide
- Flächenbedarf von Jungkalbinnen bei Kurzrasen- bzw. Koppelweide
- Nährwert des Futters im Jahresverlauf
- Vergleich des Weidemanagements beider Systeme
- Feststellung der Eignung von Intensivweiden für die Kalbinnenaufzucht
- Sammlung von Erfahrungen im Umgang mit beiden Weidesystemen
- Erhebung des Bestandeszusammensetzung bzw. der Veränderungen des Pflanzenbestandes durch intensive Weidehaltungssysteme
Weidehaltung von Milchkühen
Endbericht Systemvergleich Kurzrasenweide - Koppelweide
Weitere Informationen zur Projektabwicklung gibt es in der Datenbank für Forschung und nachhaltige Entwicklung (Dafne) -> Link