In letzter Zeit planen immer mehr Landwirte den Bau eines Kompoststalles für ihre Milchviehherde. Die derzeit vorliegenden Erkenntnisse stammen hauptsächlich aus Amerika (insbesondere Minnesota). Praktische Erfahrungen in Österreich liegen insbesondere durch die Tätigkeit der Landwirtschaftskammer Oberösterreich vor.
Ein Kompoststall ist eine Zweiflächenbucht mit befestigtem Fressgang. Die Liegefläche wird mit Sägespänen oder feinen Hackschnitzeln eingestreut. Das Liegeflächenmaterial wird im Durchschnitt zweimal täglich mit einem Grubber umgesetzt und der anfallende Kot und Harn eingearbeitet, sodass dieses Gemisch mithilfe aerobe Mikroorganismen geruchsneutral verroten kann. Derzeit sind in Österreich erst wenige Kompostställe in Betrieb. Aus diesen Betrieben liegen jedoch bereits Erfahrungen zum Einstreumaterial, Einstreuintervall, Umsetzen der Liegefläche, zur Entmistung und zum Management vor. Weitere entscheidende Fragen sind die Verfügbarkeit und der Preis des Einstreumaterials.
In enger fachlicher Abstimmung mit dem ART Tänikon sollen folgende Teilziele erreicht werden:
- Darstellung geeigneter Stallgrundrisse
- Empfehlungen zum Flächenbedarf pro Tier
- Angaben zu praxiserprobten Einstreumaterialien und zur benötigten Einstreumenge
- Erhebungen zum Tierverhalten
- Untersuchung von tiergesundheitlichen Aspekten
- Managementempfehlungen für den Betrieb von Kompostställen
Das vorliegende Projekt soll etwaige Vor- und Nachteile dieses neuartigen Haltungssystems aufzeigen und Empfehlungen für österreichische Tierhalter liefern.