Gerade im biologischen Landbau spielen die Krankheiten eine größere Rolle, weil diese nicht so wie im konventionellen Bereich behandelt werden könen. In den meisten Fällen gibt es in der biologischen Wirtschaftsweise nur die Möglichkeit der Vorbeugung, die durch geeignete pflanzenbauliche Maßnahmen zu erreichen ist. Auch durch eine optimale Gestaltung der Fruchtfolge können Krankheiten, bzw. Schädlinge hintangehalten werden. Manchmal genügt auch ein entsprechender zeitlicher Abstand, bis wiederum Kartoffeln auf demselben Acker angebaut werden. Gerade Pilze können sehr lange im Boden überleben, was sich dann im verstärkten Auftreten bestimmter Krankheiten zeigen kann. Auch Schädlinge können sich über Jahre im Boden halten und so zu massiven Schädigungen, die sich entweder in Ertragseinbußen oder Qualitätsverlusten zeigen, führen. Im Hinblick auf Krankheitsanfälligkeit bestehen sehr wohl sortenspezifische Unterschiede, die es mit dieser wissenschaftlichen Tätigkeit zu untersuchen gilt. Nicht nur Kartoffelsorten, die in die Österreichische Sortenliste eingetragen sind, sollen im Zuge dieser Arbeit beobachtet werden, sondern sehr wohl auch solche Sorten, die von Biobauern nachgefragt werden. Dazu zählen Sorten, die aus dem Ausland stammen und sich dort bei Biobauern schon bewährt haben.
Außerdem sollen die ganz speziellen Standortsbedingungen mit berücksichtigt, d.h. mit erhoben werden, wie Klima, Vor- und Zwischenfrucht, ebenso wie die Art der Düngung und eventuell gegebene - im Biolandbau zugelassene - Pflanzenschutzmittel. Zur Durchführung dieser wissenschaftlichen Tätigkeit zählen Versuche auf den Versuchsflächen der Abteilung Biologischer Ackerbau des LFZ Raumberg-Gumpenstein mit einem größeren Sortenspektrum, das sich aus eingetragenen und nicht eingetragenen Sorten zusammensetzt. Zusätzlich ist noch an Erhebungen auf Praxisbetrieben gedacht, die im Umkreis der Versuchsflächen liegen und mit den Exaktversuchen mit beobachtet werden können.
Kartoffelacker
HBLFA Raumberg-Gumpenstein