Milch aus Österreich - Europameister der Umweltverträglichkeit

Im Forschungsprojekt FarmMilk haben Molkereien aus Österreich gemeinsam mit der Forschungsgruppe Ökoeffizienz der HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein repräsentatives Netz von 344 Milchviehbetrieben aufgespannt. Damit steht für Milchviehbetriebe der größte, jemals in Österreich erhobene Datensatz an einzelbetrieblichen Ökobilanzen zur Verfügung.

Milchflasche

Milchflasche

 (c) Lauren Mayer

Im Projekt wurden 14 Parameter aus den Bereichen der ressourcenbezogenen, nährstoffbezogenen, klimawirkungsbezogenen und schadstoffbezogenen Umweltwirkungen berechnet. Als Bezugsgröße wurden ein kg FPCM und ein ha verwendet. Zur Berechnung wurde das Betriebsmanagement-Tool FarmLife (HERNDL et al. 2016) genutzt. Dessen Ergebnisse wurden gemäß ISO 14044 (ISO, 2006) ermittelt und dann an die Besonderheiten von IDF 479/2015 (IDF, 2015) angepasst. Aus den Ergebnissen der einzelnen Betriebe wurde nach einer Klassifikation in Standorttypen (Berg, Hügel, Tal) und Lieferleistungsklassen ein umfassendes Prognosemodell bestehend aus 42 linearen Regressionen entwickelt. Dieses Prognosemodell wurde unter Verwendung von INVEKOS-Daten aus dem Jahr 2022 auf alle Milchviehbetriebe in Österreich angewandt. Die Ergebnisse wurden getrennt für die konventionelle und biologische Milch, aber auch für die gesamte Milch ausgegeben. Im Mittel aller Milchsorten und Standorttypen wurden für die Produktion von 1 kg FPCM an der Hoftorschwelle folgende Umweltwirkungen berechnet: Nicht erneuerbare Energie 2,2 MJ; Phosphorverbrauche 0,34 g; Landbewirtschaftung 1,4 m²; Blaues Wasser 2,5(+5) Liter; abgeholzter Wald 1,7 cm²; Exergie 34 MJ, Stickstoffeintrag in Wasser 5,0 g Ne; Phosphoreintrag in Wasser 68 mg Pe; Triebhauspotenzial(GWP) 0,99 kg CO2e100; Erwärmungspotenzial (GTP) 0,36 kg CO2e100; Aquatische Ökotoxizitat 13,04 g 1,4‑DBE, Terrestrische Ökotoxizitat 0,51 g 1,4‑DBE.

Die Einordnung der Ergebnisse in eine Sammlung internationalen Studien stellt der Milch aus Österreich eine zwar über die Parameter schwankendes und von der Milchsorte beeinflusstes aber insgesamt sehr positives Ergebnis aus. Im europäischen Produktionsraum erreicht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein anderes Land die Werte von Österreich.

 

Ganzheitliche Ökoeffizienz als Methode zur Unterstützung der Milchwirtschaft

Guggenberger Thomas (2018 - 2020)
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