Diese Frage ist für die Milchviehhalter von großer betriebswirtschaftlicher Bedeutung. Denn die Stoffwechselerkrankungen führen zu empfindlichen Leistungsminderungen, Fruchtbarkeitsstörungen, überhöhten Tierarztkosten, geringerer Nutzungsdauer und Tierverlusten.
Die Energieversorgung im ersten Drittel der Laktation ist das zentrale Problem in der Fütterung von Milchkühen. In dieser Phase sind die Kühe häufig einem Energiedefizit ausgesetzt, d.h. das Futteraufnahmevermögen hält mit dem Energiebedarf nicht Schritt. Die Folge ist die Mobilisation von Körperreserven mit allen möglichen negativen Auswirkungen auf Stoffwechsel (Ketose), Fruchtbarkeit und letztlich Wirtschaftlichkeit.
Das Ausmaß der Mobilisation und die Höhe der Futteraufnahme werden entscheidend von der Versorgung vor der Abkalbung bestimmt. Mit dem vorliegenden Projekt soll daher der Einfluss mangelnder und überhöhter Energiezufuhr gegenüber normgerechter Versorgung vor und nach der Abkalbung auf Produktionsdaten, Stoffwechsel, Milchqualität und Körperzusammensetzung von Milchkühen geprüft werden.
Der Untersuchungszeitraum umfasst 3 Monate vor der Abkalbung und die ersten 100 Tage der Laktation. Neben den rein produktionstechnischen Daten (Futteraufnahme, Milchleistung) soll mit diesem Projekt besonders die Stoffwechselsituation der Kühe (Kooperation mit Rindergesundheitsdienst Stmk.) und die Milchqualität (Kooperation mit BA Rotholz) beleuchtet werden. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Energieversorgung sind gravierende Einflüsse sowohl auf die Zusammensetzung des Milchfettes (Mobilisation des Körperfettes, fütterungsabhängige Produktion von flüchtigen Fettsäuren im Pansen) als auch auf den von der Energieversorgung abhängigen Proteingehalt der Milch zu erwarten. Die Bestimmung der Körperzusammensetzung mit der D2O-Methode stellt einen für Österreich neuartigen methodischen Ansatz dar (Kooperation mit der Universität Hohenheim). Die Daten der Futteraufnahme und Milchleistung sowie des daraus resultierenden Gesundheitsstatus sind wesentliche Ausgangsdaten für ökonomische Berechnungen.
Weitere Informationen zur Projektabwicklung gibt es in der Datenbank für Forschung und nachhaltige Entwicklung (Dafne) -> Link