Gerade in Gebieten mit hohen Niederschlägen stellt sich dieses Problem in schwül-warmen Sommerperioden ganz deutlich dar. Die Kraut- und Knollenfäule, eine im Kartoffelbau weitverbreitete Krankheit, kann sich innerhalb eines Pflanzenbestandes unter bestimmten Witterungsverhältnissen epidemisch ausbreiten und so das gesamte Kartoffelkraut vernichten. Passiert das zu einem frühen Zeitpunkt, fehlt die Assimilationsfläche der Blätter für die weitere Entwicklung der Kartoffelpflanzen. Dadurch wird das Knollenwachstum gehemmt oder gestoppt. Kleine Knollen unter einer bestimmten Mindestgröße sind als Marktware nicht brauchbar und daher nicht zu verkaufen.
Außerdem sind die gegen Kraut- und Knollenfäule im biologischen Landbau eingesetzten Kupfermittel äußerst umstritten und in der Höchstmenge limitiert. Die von der EU erlaubten 6 kg Reinkupfer/ha/Jahr werden teilweise von den Verbänden wesentlich strenger geregelt. Bio-Austria-Betriebe dürfen nur 2 kg/ha Reinkupfer im Jahr verwenden, wobei das Problem eher darin zu sehen ist, dass Kupfer als Kontaktmittel nur äußerlich auf den Blättern wirkt und durch schwere Niederschläge wieder abgewaschen wird, wenn diese bald nach der Ausbringung erfolgen. Für den Landwirt ist es eher schwierig, die Anzahl der Pflanzenschutzbehandlungen und damit auch die Kupfermenge entsprechend vorausschauend festzulegen. Es gibt viele Initiativen und Forschungsarbeiten, die sich mit der Minimierung von Kupfer beschäftigen, allerdings konnte bis jetzt noch kein effektiver Ersatz gefunden werden.
Mit diesem Projekt sollen verschiedene alternative Pflanzenschutzmittel in Feldversuchen gegen alle möglichen Kartoffelkrankheiten geprüft werden. Diese Versuche werden sowohl an der Zentrale des Bioinstitutes, am Moarhof im steirischen Ennstal, als auch an der Außenstelle Lambach durchgeführt.