Weidestrategien

    Je nach täglicher Weidedauer und Ergänzungsfütterung können unterschiedliche Weidestrategien am Betrieb umgesetzt werden. Nur eine betriebs- und standortangepasste Weidestrategie ist langfristig erfolgsversprechend. Jede Weidestrategie hat individuelle Stärken und Schwächen und muss auf die Betriebsziele abgestimmt werden.

    • Je mehr weidefähige Flächen zur Verfügung stehen, umso höher kann der Weidegrasanteil an der Jahresration betragen.
    • Bei begrenzter Weidefläche, in Regionen mit hoher Hitze- oder Fliegenbelastung, bei erhöhtem Beobachtungsbedarf, wenn eine gezielte Ergänzungsfütterung und/oder hohe Einzeltierleistungen angestrebt werden, wird üblicherweise auf die Stunden- oder Halbtagsweidehaltung zurückgegriffen.

    Tabelle 1: Weidestrategien in der Milchviehhaltung

     

    Vollweide

    Ganztagsweide

    Halbtagsweide

    Stundenweide

    Bedarf an arrondierten Weideflächen

    hoch

    hoch

    mittel

    gering

    Ergänzungsfutter zur Weide

    sehr gering bzw. keine

    ja

    ja bedeutend

    ja sehr bedeutend

    Möglicher Weidegrasanteil an Gesamtjahresration (% der T)1)

    45-60

    30-45

    15-30

    bis 15

    Sehr hohe Einzeltierleistungen in der Praxis

    Nein2)

    nein

    ja/nein

    ja

    Saisonale Abkalbung

    günstig

    günstig

    nicht üblich

    nicht üblich

    „Low Input“ Strategie

    ja

    ja/nein

    nein

    nein

    Kühe beim Weiden

    Kühe beim Weiden

     Kühe beim Weiden