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Futterwert invasiver Neophyten?

Aufgrund der schnell steigenden und hohen Anteile an Gerüstsubstanzen (NDF: 450 bis 700 g/kg TM) und Lignin (ADL: 70 bis 150 g/kg TM) ist die Futterqualität der drei ausgewählten Neophyten-Spezies vergleichbar mit mäßiger Getreidestrohqualität oder überständigem Heu von Extensivwiesen. Das würde bei Wiederkäuern eine stark reduzierte Verdaulichkeit der organischen Masse und kaum verwertbarer Energie (NEL: 5,0 bis 3,0 MJ/kg TM) bewirken.

Geringer Futterwert

Im Forschungsprojekt „Neophytenmanagement“ konnte in der Vegetationsperiode 2020 von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein nachgewiesen werden, dass die untersuchten drei invasiven neophytischen Pflanzenarten Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica), Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) und Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) im Verlauf der pflanzlichen Entwicklung, abgesehen von ganz jungen Pflanzen, einen sehr geringen Futterwert aufwiesen. Eine Futternutzung des drüsigen Springkrautes ist außerdem aufgrund des extrem hohen Wassergehaltes und der schlechten Konservierungseigenschaften (Gärsaftanfall, Fehlgärung) kategorisch abzulehnen. Die Silierung von Staudenknöterich und Goldrute funktionierte mäßig gut. Die silierte Goldrute wies einen intensiven Geruch auf. Hier wäre zu prüfen, ob bei Vorlage an Nutztiere eine reduzierte Futterakzeptanz ausgeht. Zur Verwertung des Staudenknöterichs bzw. der Goldrute über Wiederkäuer muss gesagt werden, dass diese über Silage nur sehr eingeschränkt als Beifutter in einer Mischration denkbar wäre.

vlnr. Drüsiges Springkraut, kanadische Goldrute, Japanischer Staudenknöterich

Team

Resch Reinhard, Ing.

Ing. Reinhard Resch

Leitung Abteilung Analytik und Futterbewertung