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Forschungserlebnis für Schülerinnen und Schüler der Kinderakademie Rottenmann

Am 14. und 18.Juli 2022 war es wieder soweit - SchülerInnen aus dem Enns- und Paltental waren zu Besuch an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

Die Themen heuer umfassten „Acker-, Gemüsekulturen und weitere Nahrungsmittel für die lokale/regionale Produktion und Konsumation“, „Der Boden unter unseren Füßen – Wissen und Experimente zur Entstehung des Bodens und den Bodenfunktionen“ als auch „Nutztierhaltung mit allen Sinnen – was frisst die Kuh? Woher kommt das Futter?“ zu forschen.

In der Forschungsanstalt angekommen wurden die NachwuchsforscherInnen der Kinderakademie Rottenmann zuerst von Renate Mayer begrüßt und auf die Tätigkeiten an der HBLFA und die Vernetzung Forschung und Lehre aufmerksam gemacht.

Das erste Thema umfasste „Olfakometrie“. Auf Basis der Sinneswahrnehmungen näherten sich die SchülerInnen dem Problemfeld der Einwirkung von Geruch aus der Landwirtschaft und durften mit der „Elektronischen Nase“ unterschiedlich hoch konzentrierte Stallluft erschnüffeln. Betreut wurde die Station von Michael Kropsch und Daniela Vockenhuber.

Zum Thema „Der Boden unter unseren Füßen – Wissen und Experimente zur Entstehung des Bodens und den Bodenfunktionen“ begutachteten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Renate Mayer verschiedene Kulturpflanzen, wie z.B. Sojabohnen, Kartoffeln (Tritticale, eine Kreuzung aus weiblichem Weizen und Roggen als männlichem Partner) im Freiland und erforschten das Wurzelwachstum und Bodenarten anschließend im Lysimeter-Schaukeller an den unterirdischen Glasfenstern. Schnell konnte festgestellt werden, dass alle Pflanzen einen anderen Wurzelaufbau besitzen und unterschiedliche Böden bevorzugen. Renate Mayer, Simon Grundner, Agnes Gotthardt und Kathrin Blanzano führten die JungstudentInnen durch einem Stationenbetrieb als Experimentierwerkstatt. Bevor alle ihre eigene Mini-Kläranlage bauten, wurde die Bodenbildung gemeinsam besprochen. Der Boden der PET-Flasche wurde abgeschnitten und mit Löchern im Deckel versehen. Die Flasche wurde verkehrt in ein Glas gestellt und anschließend mit Schichten aus Kies, grobem und feinem Sand und Gras befüllt. Nachdem alle das vorbereitete schmutzig braune Wasser in den Wasserfilter gossen, dauerte es ein paar Minuten, bis sich im Glasbehälter unter der Flasche gefiltertes, sauberes Wasser sammelte. Mit dem Bodenbohrer analysierten die interessierten SchülerInnen die Bodenschichten und die Bodenart im Forschungsareal, mit dem Salzsäuretest konnte überprüft werden, ob sich kalkhaltige Gesteine im Boden oder unter den untersuchten Gesteinsarten befinden.

Das Experiment erklärt auf einfache Weise, wie unser Grundwasser durch den Boden gefiltert wird und daher eine besonders wichtige Aufgabe für die Verfügbarkeit von Wasser als wichtigstes Lebensmittel hat.

Bei der Station „Nutztierhaltung mit allen Sinnen – was frisst die Kuh? Woher kommt das Futter?“ wurden von Georg Terler und Daniel Eingang die vier verschiedenen Futterarten erklärt, welche die Rinder zu fressen bekommen, wie das Futter produziert wird und woher es kommt. Auch allgemeine Informationen, dass eine Kuh am Tag vier Mahlzeiten bekommt (zwei in der Früh und zwei am Abend) und dass Kühe an heißen Tagen bis zu 200 Liter Wasser trinken können weckten großes Interesse. Mit großer Begeisterung verweilten die Kinder bei den Kälbern, die sie auch streicheln

konnten. Bei der Kälberernährung erfuhren sie, dass es mehrere Möglichkeiten gibt: etwa das Trinken der Muttermilch direkt von der Mutterkuh, vom Milchautomaten, oder aus Kübeln mit einer Zitze aus Gummi.

Die Kinder probierten anschließend das Melken am Simulator, wobei sich herausstellte, dass das Ganze nicht so einfach und ziemlich zeitaufwendig ist. In das Gummieuter wird Wasser gefüllt, das dann „gemolken“ werden kann. Diese Herausforderung lösten die Kinder sehr geschickt und mit vollem Einsatz. Der echte Melkroboter, der das anstrengende, händische Melken ablöst, wurde im Anschluss besichtigt und die jungen Gäste konnten zwei Kühen beim Melken zusehen. Parallel erklärte Georg Terler das Geschehen. Auch im Kuhstall bekamen die JungforscherInnen einen Einblick in die Arbeitsabläufe und die Wichtigkeit des Forschens für das Tierwohl und gesunde regionale und hochwertige Lebensmittel.

Das Thema „Acker- Gemüsekulturen und weitere Nahrungsmittel für die lokale/regionale Produktion und Konsumation“ konnte im Kulturgarten der Lebenshilfe Ennstal erforscht werden. Agnes Gotthardt erklärte die Entwicklung der Landwirtschaft im Ennstal in den letzten Jahrzehnten sowie die Klimawandel-bedingten Veränderungen und Anpassungsstrategien. Birgit Ecker begrüßte die JungforscherInnen im bunten Garten mit einer großen Vielfalt an Pflanzen-, Obst-, Kräuter, - und Gemüsesorten und startete gleich mit einer Kostprobe von frisch geernteten Karotten, Kräutern, schmackhaften Blumenblüten sowie Tomaten. Im Gewächshaus wurde auch gezeigt wie man zwei Tomatenpflanzen kreuzt, um eine neue schmackhafte und wetterangepasste Tomatensorte zu kreieren.

Nach diesem informativen und ereignisreichen Tag stärkten sich die SchülerInnen der Kinderakademie mit einem warmen Mittagessen im Schloss Gumpenstein.

 

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