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Einfluss der verzögerten Kraftfutterversorgung sowie der einmal täglichen Melkung rund um die Abkalbung auf Bio-Milchkühe

ProjektleiterIn

Steinwidder Andreas, Priv. Doz. Dr.

Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder

Leitung Forschung & Innovation

Projektziel: Bei Milchkühen kann ein deutlicher Energiemangel negative Auswirkungen auf die Leistung und Gesundheit haben. Das Ziel der Studie war es, die Auswirkungen von drei Kraftfutter-Anfütterungsstrategien (C) rund um die Geburt sowie der Melkhäufigkeit (M) zu Laktationsbeginn zu untersuchen.

Stallfuetterung

Stallfuetterung

 Steinwidder, A.

In der 3 x 2 faktoriellen Studie wurden die Auswirkungen von drei Kraftfutter-Anfütterungsstrategien (C) während der Transitphase (C-21; C1; C+21) sowie von zwei Melkfrequenzen (M) während der ersten Laktationswoche (M1 einmal vs. M2 zweimal täglich melken), bei saisonal im Winter abkalbenden Bio-Milchkühen untersucht. Allen Tieren wurde ein qualitativ hochwertiges Grundfutter bestehend aus Heu und Grassilage von vier Wochen vor dem erwarteten Abkalbetermin bis zum 98. Laktationstag (Lak.Tag) angeboten. In Gruppe C-21 begann die Kraftfutteranfütterung 21 Tage (-21 Tage) vor dem erwarteten Abkalbetermin und wurde bis zur Geburt von 1,8 kg TM (Lak.Tag -21 bis -15) auf 2,6 kg TM (Lak.Tag -14 bis 1) erhöht, während der ersten 14 Lak.Tage wurde die Kraftfutterzufuhr täglich um 0,26 kg TM pro Tier von 2,6 auf 5,7 kg TM erhöht und ab 15. Lak.Tag hing die Kraftfutterergänzung von der tatsächlichen Milchleistung der jeweiligen Kuh ab. In der Gruppe C+1 wurde vor der Geburt kein Kraftfutter gefüttert, ab dem Laktationstag 1 wurde die gleiche Kraftfutterzuteilung wie in Gruppe C-21 ab Laktationsbeginn vorgenommen und in Gruppe C+21 begann die Kraftfutterergänzung erst mit dem 21. Lak.Tag. Innerhalb dieser drei C-Gruppen wurde die Hälfte der Kühe während der ersten Laktationswoche entweder einmal (M1) oder zweimal (M2) gemolken, ab dem 8. Lak.Tag wurden alle Kühe zweimal täglich gemolken.

Ergebnisse

In der Studie zeigte sich, dass eine dreiwöchig verzögerte Kraftfutterergänzung (C+21) zu Laktationsbeginn die Energieaufnahme verringerte und zu negativen Auswirkungen auf die Energiebilanz und Stoffwechselparameter führte. Die einmal tägliche Melkung (M1) in der ersten Laktationswoche zeigte in den ersten sieben Laktationswochen keine Auswirkungen auf die Futter- und Energieaufnahme, verringerte jedoch die energiekorrigierte Milchleistung (ECM) und verbesserte die Energiebilanz und die Stoffwechselparameter. Weiters verringerte die einmal tägliche Melkung (M1) die Gesamtzahl der tierärztlichen Behandlungen, führte zu früheren Erstbesamungen, zeigte jedoch keine Auswirkungen auf die weiteren Fruchtbarkeitsparameter und erhöhte die Zellzahl der Milch signifikant.

Hinweis

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sind zur Publikation in einem wissenschaftlichen Journal eingereicht. Aus Verlagsrechtsgründen können daher die Ergebnisse im Detail vorab nicht veröffentlicht werden. Sobald die wissenschaftliche Arbeit publiziert ist, wird darauf über die Homepage der HBLFA Raumberg-Gumpenstein hingewiesen und kann die wissenschaftliche Publikation über den Erstautor bezogen werden.