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Effizienz von Milchschafen und Milchziegen bei Verfütterung unterschiedlicher Rationen

Die Schaf- und Ziegenmilchproduktion in Österreich hat in den letzten 20 Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Entscheidend für eine erfolgreiche sowie ökonomisch und ökologisch nachhaltige Milchproduktion ist eine hohe Effizienz in der Produktion. Aus diesem Grund wurde im Forschungsprojekt DairyGheep (DAFNE-Projekt 100980) die Futteraufnahme, Milchleistung, Effizienz und Stoffwechselgesundheit von Milchschafen und Milchziegen bei unterschiedlicher Fütterung untersucht.

Die Rationen unterschieden sich im Kraftfutteranteil der Ration und in der Gewährung von Weidegang im Sommer. Drei Versuchsgruppen (mit je 8 Schafen bzw. Ziegen) wurden ganzjährig im Stall gehalten. Die Ration enthielt dabei 5, 20 oder 40 % Kraftfutter (Versuchsgruppen S05, S20 und S40). Eine vierte Versuchsgruppe wurde den gesamten Sommer über auf der Weide gehalten (Futtergruppe W05, im Sommer Vollweide, Winterfütterung wie S05-Gruppe). Alle Tiere erhielten dasselbe Grundfutter (Mischung aus Grassilage, Maissilage und Heu) und die Kraftfutterzuteilung wurde an den Laktationsverlauf angepasst. Von jedem Tier wurden mindestens drei Laktationen untersucht, wobei ein Tier über den gesamten Versuchszeitraum immer dasselbe Futter erhielt.

Die Ergebnisse dieses Versuchs zeigen, dass die Grundfutteraufnahme bei beiden Tierarten in den S05- und S20-Gruppen am höchsten war. Die Fütterung von hohen Kraftfutteranteilen (40 %) führte zu einer Grundfutterverdrängung. Besonders niedrig war die Grundfutteraufnahme bei den Weideziegen. Die Gesamtfutteraufnahme und die Lebendmasse nahmen bei beiden Tierarten mit steigendem Kraftfutteranteil zu und waren ebenfalls in der Weidegruppe am niedrigsten. Bei beiden Tierarten hatten die Tiere der S40-Gruppe die höchste Milchleistung und die Weidetiere die niedrigste, wobei die Weideziegen hinsichtlich der Milchleistung besonders stark abfielen. Die Laktationsleistungen der S05- und S20-Gruppen lagen dazwischen und unterschieden sich nicht. Bei den Weidetieren wurden hohe Fett-, Eiweiß- und Harnstoffgehalte in der Milch festgestellt. Bei hohem Kraftfutteranteil zeigte sich zudem ein hoher Eiweißgehalt in der Schafmilch sowie ein niedriger Fettgehalt in der Ziegenmilch.

Von besonderem Interesse war in diesem Versuch die Effizienz, also die produzierte Milchmenge bezogen auf eingesetzte Ressourcen. Die Körpermasse-Effizienz, also die Milchleistung pro kg Körpermasse, war bei beiden Tierarten bei hohen Kraftfutteranteilen am höchsten. Hinsichtlich Futter- und Energieeffizienz, also der Milchleistung pro kg aufgenommener Trockenmasse bzw. pro MJ aufgenommener umsetzbarer Energie, schnitt dagegen die S05-Gruppe am besten ab. Bei den Ziegen wies die Weidegruppe die mit Abstand ungünstigsten Effizienzparameter auf. Abschließend lässt sich sagen, dass hohe Kraftfutteranteile in der Ration zwar Futteraufnahme und Milchleistung fördern, hinsichtlich Futter- und Energieeffizienz sind jedoch geringe Kraftfutteranteile von Vorteil.

Schafe und Ziegen auf der Versuchsweide

Schafe und Ziegen auf der Versuchsweide

 (c) HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Team

Gappmaier Stefanie, DIin

DIin Stefanie Gappmaier

Schafe und Ziegen
Terler Georg, Dr.

Dr. Georg Terler

Milchproduktion und Tierernährung
Huber Reinhard

Reinhard Huber

Schafe und Ziegen
Ringdorfer Ferdinand, Dr.

Dr. Ferdinand Ringdorfer

Schafe und Ziegen

 

Einfluss der Fütterung von Milchschafen und -ziegen auf die Nährstoffeffizienz, Umweltwirkung und Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion im Vergleich zur Milchkuh

Ringdorfer Ferdinand (2014 - 2019)
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