Rettet die standortgerechte Landwirtschaft den konventionellen Familienbetrieb vor dem Aussterben?

    HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Rettet die standortgerechte Landwirtschaft den konventionellen Familienbetrieb vor dem Aussterben?

    Angewandte Forschung trägt Verantwortung für Stakeholder. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist in diesem Sinn mit den bäuerlichen Betrieben in Österreich verbunden und legt aus dieser Verantwortung heraus das Diskussionspapier „Grundzüge einer standortgerechten Landwirtschaft“ vor.

    Das Problem: Das stagnierende Einkommen der Landwirtschaft führt vor allem bei konventionellen Betrieben zu realen Verlusten in der Kaufkraft der bäuerlichen Familien. Selbst eine Produktionsausweitung oder Intensivierung löst das Problem nicht, sondern verschiebt den kritischen Endpunkt nur um wenige Jahre in die Zukunft. Die Produktionsausweitung, ohnehin nur in den Gunstlagen möglich, führt wegen der steigenden Arbeitsbelastung in die Abhängigkeit der Maschinenindustrie, die Intensivierung belastet die Beziehung zwischen Natur und Landwirtschaft. Beide Aspekte stehen diametral zu den meisten gesellschaftlichen Megatrends und zu den Herausforderungen des Klimawandels. Biologisch wirtschaftende Betriebe haben sich dem Problemkreis erfolgreich entzogen, konventionellen Betrieben wurde bisher keine geeignete Exit-Strategie angeboten. Ohne Maßnahmen deuten die Fakten absehbar auf den Verlust des produzierenden, konventionellen Familienbetriebes in Österreich hin.

    Der Vorschlag: Die konventionelle Landwirtschaft bewegt sich unter Einbindung der gesamten Wertschöpfungskette zurück zu den Wurzeln der guten landwirtschaftlichen Praxis. Diese richtet ihre Leistungsziele nach den Möglichkeiten des Standortes aus und optimiert die Produktion durch die Nutzung der natürlichen Grundlagen. Futtermittel, Dünger und Pflanzenschutzmittel dienen nicht der Leistungssteigerung, sondern folgen den stabilisierenden und schützenden Gedanken einer integrierten Produktion. Zentrale gesellschaftliche Themen erweitern das Handlungsfeld. Das vorliegende Dokument beschreibt 9 Maßnahmen zur Positionierung konventioneller Betriebe in der standortgerechten Landwirtschaft und weitere 5 Maßnahmenpakete zur institutionellen Verankerung, zur Preisbildung und zum Förderungsmodell.

    Der Wunsch der Autorengruppe ist eine breite aber zielgerichtete Diskussion des Entwurfes in der Land- und Marktwirtschaft, Politik und Gesellschaft. 

    Team

    Guggenberger Thomas, Dr.

    Dr. Thomas Guggenberger, MSc

    Institutsleitung Nutztierforschung
    Fritz Christian, MA, Abteilungsleitung

    Mag. Christian Fritz, MA

    Ökonomie und Ressourcenmanagement
    Finotti Elisabeth, Mag.a

    Mag.a Elisabeth Finotti

    Ökonomie und Ressourcenmanagement
    Herndl Markus, Dr.

    Dr. Markus Herndl

    Referat Bodenkunde und Lysimetrie, Leiter der Forschungsgruppe Ökoeffizienz
    Ofner-Schröck Elfriede, Dr.in

    Dr.in Elfriede Ofner-Schröck

    Institutsleitung Biolandwirtschaft & Nutztierbiodiversität
    Terler Georg, Dr.

    Dr. Georg Terler

    Milchproduktion und Tierernährung
    Steinwidder Andreas, Priv. Doz. Dr.

    Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder

    Leitung Forschung & Innovation