Die Veranstaltung eröffnete Dr. Georg Terler in Vertretung von Direktor Dr. Johann Gasteiner von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und begrüßte die Teilnehmer sowie die Vortragenden. Der erste Vortragsblock widmete sich dem Thema Fütterung und Zucht, welcher von DI Roland Taferner vom Österreichischen Bundesverband für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) geleitet wurde. Melanie Haas, Diplomandin der BOKU Wien, referierte über die Optimierung der Milchleistung von Schafen durch ein richtiges Aufzucht- und Fütterungsmanagement. Danach präsentierte PD Dr. Birgit Fürst-Waltl von der BOKU Wien neue Merkmale in der Zuchtwertschätzung für Schafe. Block eins beendete Johann Perner aus Pilsbach in Oberösterreich und erläuterte worauf bei der Fütterung einer Totalmischration in der Lämmerproduktion geachtet werden muss.
Der zweite Block der Tagung, mit der Vorsitzenden Dr. Margit Velik von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, stand ganz im Zeichen des Grundfutters. DI Lukas Gaier, auch von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, referierte über die Förderung der Futterqualität durch die Optimierung des Pflanzenbestandes. Anschließend widmete sich Ing. Reinhard Resch, ebenfalls von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, der Vermeidung von Qualitäts- und Massenverluste als Schlüssel zur Verbesserung der Qualität von Silage und Heu. Mag. Martin Gruber von der Tierarztpraxis in Semriach berichtete über die Einflüsse von Futterverschmutzung auf die Tiergesundheit.
Am Nachmittag standen aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Spannungsfeld Almwirtschaft im Mittelpunkt, womit man auch bei Block drei angekommen war. Vorsitzender von Block drei war Dr. Thomas Guggenberger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Den Anfang machte DI Markus Fischer von der Landwirtschaftskammer Österreich, der über die Almwirtschaft in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) referierte. Dr. Thomas Guggenberger berichtete anschließend über die Futterflächenerhebung und das natürliche Fressverhalten von Schafen und Ziegen und wie die GPS-Halsbänder deren Standort aufnehmen und festhalten. Über Strategien, Entwicklungen und Perspektiven der Herdenschutzprojekte auf Schafalmen im Tiroler Oberland berichtete Simon Moser, MSc vom Büro Alpe Österreich. Ob das Mountainbiken auf dem Almen neu gedacht werden muss, erläuterte Markus Pekoll, Moutainbike-Koordinator vom Land Steiermark. Auf die jagdliche Perspektive ging DI Josef Meierl, Forstwirtschafts-Lehrer an der HBLFA, in seinem Kurzvortrag ein und zwar auf das Zusammenspiel von Alm, Jagd, Vieh und Wild. DI Evelyn Zarfl, Obfrau vom ÖBSZ, befasste sich in ihrem Statement ausführlich mit der Frage, ob der Wolf in Österreich seinen Platz hat. Zum Abschluss fand noch eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten des Nachmittags sowie Ing. Konrad Liebchen (Journalist) und Dr. Ferdinand Ringdorfer, ehemaliger Leiter der Abteilung Schafe und Ziegen an der HBLFA, statt. Die Podiumsdiskussion wurde von Dr. Thomas Guggenberger geleitet und somit hatten alle Teilnehmenden nochmal die Chance ihre offenen Fragen und Anregungen zu stellen bzw. zu äußern.
Rückmeldungen von Tagungsteilnehmern und die rege Beteiligung an der Diskussion der Vorträge zeigten von großem Interesse an der Tagung. Es konnte interessierten Landwirten, Beratern, Lehrern und Fachleuten aus der Schafhaltung in Form dieser Hybrid-Veranstaltung eine wertvolle Weiterbildungsmöglichkeit geboten werden.
Bilder der 12. Schaftagung
Tagungsband der Schaftagung 2022
Tagungsbeiträge und Vorträge
Zum Nachhören - die freigegebenen Mitschnitte der Präsentation
Haas Melanie: Optimierung der Milchleistung von Schafen durch richtiges Aufzucht- und Fütterungsmanagment
Fürst-Waltl Birgit: Nutzungsdauer und Exterieur - die neuen Merkmale in der Zuchtwertschätzung
Gaier Lukas - Förderung der Futterqualität durch Optimierung des Pflanzenbestandes
Resch Reinhard - Vermeidung von Qualitäts- und Massenverlusten als Schlüssel zur Verbesserung von Silagen und Heu
Moser Simon - Herdenschutzprojekte im Tiroler Oberland - Strategien, Entwicklungen, Perspektiven
Guggenberger Thomas - Klimaveränderung im Almgebiet
Zarfl Evelyn - Is(s)t der Wolf Österreicher?