Die der Knolle oberflächlich aufsitzenden Sklerotien („Pocken") des Pilzes stellen bei Pflanzgut eine Minderung der phytosanitären Qualität dar und bereiten bei gewaschener Konsumware Probleme in der Vermarktung. Die Übertragung des Erregers erfolgt sowohl über das Pflanzgut als auch über den Boden. Das Krankheitsauftreten wird insbesondere durch ein verzögertes Auflaufen der Bestände infolge ungünstiger Witterungsbedingungen (niedrige Luft- und Bodentemperaturen) gefördert. Eine zu enge Kartoffelfruchtfolge, die Einschaltung von Feldfutter oder Kleegras sowie eine überwiegende Versorgung der Kartoffeln mit organischen Düngern, hier in erster Linie durch strohigen Stallmist, erhöhen das Befallsrisiko.
Anders als bei anderen Krankheiten gibt es während der Vegetationsperiode keine Möglichkeit mehr, Rhizoctonia solani zu bekämpfen. Gegenstrategien bestehen daher einerseits in geeigneten pflanzenbaulichen Maßnahmen, wie einer optimalen Kartoffelfruchtfolge, einer Reduktion von organischen Düngern und der Wahl eines optimalen Saatzeitpunktes, an dem die Bodentemperatur ein rasches Auflaufen der gelegten Knollen erlaubt. Die Pflanzgutbeizung in Kombination mit einer optimalen Ausbringungstechnik bewirkt zusätzlich eine Befallsreduzierung und damit eine Ertragssicherung sowie eine entscheidende Anhebung der Qualität des Ernteproduktes.
Rhizoctonia - bedeutender Schadorganismus an Kartoffeln
HBLFA Raumberg-Gumpenstein