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Stiermast auf hohe Mastendgewichte bei unterschiedlicher Proteinversorgung in der Endmast – Einfluss auf Tageszunahmen, Schlachtleistung, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit

Velik Margit, Dr.in

Dr.in Margit Velik

Rindermast und Produktqualität

In Österreich werden jährlich rund 300.000 Stiere geschlachtet, was der Hälfte aller nationalen Rinderschlachtungen entspricht. In den letzten Jahren ist das Mastendgewicht bei Stieren deutlich angestiegen.

Laut Statistik Austria lag das durchschnittliche Stiermastendgewicht 1995 bei 665 kg und 2009 bei 689 kg. Laut dem österreichischen Bundesbericht Rindermast lag im Jahr 2005 das durchschnittliche Mastendgewicht bei 688 kg, im Jahr 2009 bei 703 kg.

Für Stiermäster stellen höhere Mastendgewichte auf den ersten Blick auch höhere Erlöse dar. In Österreich setzt sich der monetäre Wert des Rinderschlachtkörpers aus seinem Gewicht und der Einstufung laut Handelsklasse (EUROP) und Fettklasse (1-5) zusammen. Die Handelsklasseneinstufung erfolgt nach Fleischmenge und nicht nach Fleischqualität.
Laut Wiedner et al. (2008) nimmt der Anteil an zu fetten Stierschlachtkörpern in Österreich zu, was eben auf diese steigenden Mastendmassen zurückzuführen ist. Insbesondere im letzten Mastabschnitt wird vermehrt Fett eingelagert, wobei zuerst Auflagenfett und intermuskuläres Fett gebildet wird und erst relativ spät das für eine gute Fleischqualität notwendige intramuskuläre Fett. Ein geringer intramuskulärer Fettgehalt zeigt sich besonders bei reinrassigen Fleckviehstieren, der Hauptrinderrasse in Österreich, was mit der Zucht in Richtung Milch zusammenhängen dürfte. Für den Verkauf im Handel stellen die Größe der Teilstücke und die teilweise auch starke Verfettung der Teilstücke ein Problem dar.
Die Proteinversorgung von Maststieren ist derzeit ein kontrovers diskutiertes Thema, zumal die neuen Energie- und Protein-Bedarfsnormen der GfE noch nicht vorliegen. Versuche von Steinwidder et al. (2006) deuten darauf hin, dass in der Endmast die Proteinversorgung über Proteinkraftfuttermittel (Sojaextraktionsschrot) deutlich reduziert werden kann.
Im vorliegenden Versuch werden in zwei Durchgängen je 20 Fleckvieh-Stiere mit einer typischen österreichischen Stiermastration bestehend aus Maissilage ad libitum und Kraftfutter am LFZ Raumberg-Gumpenstein gemästet werden. Die Stiere werden in 2 Gruppen geteilt, wobei die eine Gruppe bis 690 kg und die andere bis 760 kg Lebendgewicht gemästet wird. Ab 500 kg Lebendgewicht wird jede Gruppe nochmals unterteilt, sodass pro Gewichtsgruppe je 5 Tiere eine praxisübliche Proteinkraftfuttermenge erhalten und die anderen fünf Tiere jeweils eine reduzierte Proteinmenge.

Projektziele

  • Aufzeigen der Vorteile und Grenzen Stiere auf hohe Mastendgewichte (> 700 kg) zu mästen
  • Feststellen der Tageszunahmen, Futteraufnahme und Futterverwertungs-Effizienz im Gewichtsbereich 700 bis 760 kg
  • Untersuchung zweier Proteinversorgungsniveaus (praxisüblich und reduziert) in der Endmast (ab 500 kg Lebendgewicht) und Vergleich mit den neuen Energie- und Protein-Bedarfsnormen der GfE
  • Aufzeigen von Unterschieden in der Schlachtleistung (Ausschlachtung, Anteil wertvoller Teilstücke, Fleisch-, Fettklasse, etc.) und Fleischqualität (Rückenmuskelgröße, intramuskulärer Fettgehalt, Fleischzartheit, Wasserbindungsvermögen, Fettsäurenmuster, etc.) von Maststieren bei Mast bis 690 bzw. 760 kg Lebendgewicht
  • Einsatz intraruminaler Pansensensoren zur kontinuierlichen Messung des pH-Wertes und der Temperatur im Pansen
  • Betriebswirtschaftliche Bewertung der Stiermast auf hohe Mastendgewichte

Weitere Informationen zur Projektabwicklung gibt es in der Datenbank für Forschung und nachhaltige Entwicklung (Dafne) -> Link

 

Stiermast

Stiermast

 HBLFA Raumberg-Gumpenstein/Velik

 

Stiermast auf hohe Mastendgewichte bei unterschiedlicher Proteinversorgung in der Endmast – Einfluss auf Tageszunahmen, Schlachtleistung, Fleischqualität und Wirtschaftlichkeit

Velik Margit (2010 - 2014)
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