Klimasimulationen zeigen, dass für das Grünland das Wachstum im Frühjahr überproportional hoch sein wird, da nach dem Winter von wassergesättigten Böden ausgegangen werden kann (Winterfeuchte) und gleichzeitig der Energieeintrag in Form von Wärme und Strahlung zunehmen wird. Solange das Bodenwasser nicht oder nur unwesentlich limitiert ist und eine hohe Verdunstung die Verwertung dieser Energie durch die Pflanzen erlaubt, wird dies das Wachstum begünstigen. Im Sommer und Herbst wird es allerdings zu Ertragsrückgängen kommen, die in jenen Gebieten besonders stark sein werden, in denen eine geringe Bodenauflage gegeben ist, die südexponiert sind und das Wasserdefizit hoch ist. Bei anhaltendem Wasserstress kann es zudem zu einer Schädigung des Pflanzenbestandes kommen, welcher Folgeschäden nach sich zieht und kompensierende Grünlandpflegemaßnahmen notwendig machen. Räumlich betrachtet wird die Grünlandwirtschaft in der Süd- und Oststeiermark darunter zu leiden haben, aber auch das Murtal wird davon betroffen sein. Das Salzkammergut und das Enns- und Paltental werden von den höheren Temperaturen und einer längeren Vegetationsperiode profitieren und mehr Ertrag erwirtschaften, da es hier zwar auch zu einem Niederschlagsrückgang im Sommer kommt, jedoch relativ gesehen geringer ausfallen wird.
Schaumberger, A. (2009): Applikation von Klimamodelldaten für eine hoch aufgelöste räumliche Modellierung der potentiellen Evapotranspiration als Indikator für Trockenheit: Eine Analyse für die Steiermark, Abschlussbericht, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Irdning, 81-134.
Schaumberger, A. (2009): Landwirtschaftliche Ertragsentwicklung und Trockengefährdung unter geänderten Klimabedingungen in der Steiermark, Abschlussbericht, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Irdning, 59 S.
Gobiet, A., Schaumberger, A., Heinrich, G., Steiner, M., Leuprecht, A., Themeßl, M., Buchgraber, K. (2009): AgroClim II – Landwirtschaftliche Ertragsentwicklung und Trockengefährdung unter geänderten Klimabedingungen in der Steiermark, Endbericht, Wegener Center und HBLFA Raumberg-Gumpenstein, 98 S.