Forschungsprojekte

    Neue Publikation zur Zuckerheufütterung an Kälber

    Kürzlich ist ein weiterer Artikel zum Zuckerheu-Projekt mit Kälbern (HealthyCalf) im Journal Archives of Animal Nutrition erschienen. In diesem Artikel wird beschrieben, wie sich die Fütterung von sehr hoch qualitativem Heu mit oder ohne Kraftfutter auf die Entwicklung des Verdauungstrakts sowie die Schlachtleistung und Fleischqualität von Kälbern auswirkt.

    Hierzu eine Zusammenfassung:

    Kraftfutter-reiche Starterfutter werden häufig an Kälber gefüttert, um das Wachstum der Kälber zu fördern. Die Fütterung solcher Stärke-reichen Starter mit geringem Fasergehalt kann jedoch die Entwicklung des Verdauungstrakts beeinträchtigen. Zudem gibt es bislang kaum Studien, welche den Effekt der Fütterung auf Schlachtkörper und Fleischqualität der Kälber, untersucht haben. Daher war das Ziel dieser Arbeit, den Einfluss von Heuqualität und Kraftfutterfütterung auf die Entwicklung des Verdauungstrakts, die Schlachtleistung und die Fleischqualität von 100 Tage alten Kälbern zu untersuchen. Insgesamt 20 Kälber wurden vier verschieden Futtergruppen zugeteilt, welche neben angesäuerter Milch eines von vier Versuchsfuttern erhielten: (1) 100 % Heu mittlerer Qualität (MQH), (2) 30 % MQH und 70 % Kraftfutter, (3) 100 % Heu hoher Qualität (HQH), (4) 30 % HQH und 70 % Kraftfutter. Die angesäuerte Vollmilch wurde bis zum Ende der 12. Woche gefüttert. Von Geburt bis zur Schlachtung im Alter von 100 Tagen, hatten die Kälber freien Zugang zum Versuchsfutter und zu Wasser.

    Allgemein kann gesagt werden, dass die Heuqualität und die Kraftfutterfütterung einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Verdauungstrakts, und im Speziellen der Pansenwand, hatten. Der Einfluss auf Schlachtleistung und Fleischqualität war dagegen gering. Die Kälber die Kraftfutter erhielten wuchsen rascher, hatten höhere Gewichte bei der Schlachtung sowie höhere Blutmengen und größere Organe des Herz-Kreislauf-Systems. Kälber, die nur MQH erhielten hatten die kleinsten Nieren und die kleinste Leber. Der Anteil des gesamten Verdauungstraktes am gesamten Körper war bei den Kälbern mit Kraftfutterfütterung geringer, das Gewicht der Vormägen unterschied sich jedoch nicht. Kraftfütterung führte zu dickeren Keratinschichten und dickerem Epithelgewebe im Pansen und breiteren Pansenzotten. Die Heuqualität beeinflusste vor allem die Breite der Pansenzotten und die Dicke des Epithelgewebes. Der Verzicht auf Kraftfutter führte zu einer dickeren Muskelschicht im Pansen und zu größeren Speicheldrüsen.

    Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Art des Festfutters die Entwicklung des Verdauungstrakts beeinflusst, wobei die Kraftfutterfütterung das Risiko für eine Verhornung des Epithelgewebes im Pansen erhöht, aber auch die Tageszunahmen und die Schlachtleistung erhöht.

    Der vollständige Artikel kann über die Journal-Homepage bezogen werden: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1745039X.2023.2197633

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