Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden die für einen vollständigen Verzicht auf Glyphosat notwendigen Strategien, Maßnahmen und Investitionen sowie die damit verbundenen Probleme erfasst und für alle Einsatzbereiche Ersatzstrategien gefunden, die im Rahmen der verfügbaren Personalkapazitäten und Mittel umgesetzt werden konnten.
Projektziel
Durch den freiwilligen Verzicht der HBLFA Raumberg–Gumpenstein auf das Herbizid Glyphosat wurde im Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft ein Projekt ins Leben gerufen um mögliche Alternativen aufzuzeigen. Im pflanzenbaulichen Versuchswesen ist eine Unkraut- bzw. Beikrautbekämpfung unerlässlich, diese kann auf chemischem, mechanischem oder physikalischem Weg erfolgen. Die Haupteinsatzgebiete der Unkrautbekämpfung an der HBLFA Raumberg–Gumpenstein sind die Behandlung der Trennstreifen zwischen Versuchsparzellen, die klassische Unkrautbekämpfung in Saatgutvermehrungen und Wertprüfungen sowie die Vorbereitung jeder Versuchsfläche. Nicht jede Form der Behandlung ist für jeden Einsatzzweck geeignet, so kann zum Beispiel in mittels Breitsaat gesäten Kulturen keine mechanische oder physikalische Bekämpfung erfolgen. Aufgrund der Tatsache, dass die Alternativen schnell gefunden werden mussten, wurde eine Reihe von Tastversuchen aber keine wissenschaftlichen Exaktversuche vorgenommen.
Testversuche
Die Versuche zielten drauf ab herauszufinden, ob andere Methoden als der Glyphosateinsatz zum selben Ergebnis kommen und mit welchen Arbeits- und Kostenverhältnis diese Ergebnisse zu erzielen sind. Die Abteilung Vegetationsmanagement im Alpenraum sowie die Abteilung Grünlandmanagement und Kulturlandschaft führten im Projektzeitraum folgende Testversuche durch:
- Einzelpflanzenbekämpfung von Gräsern in Saatgutvermehrungen
- Einzelpflanzenbekämpfung Ampfer
- Spritzmittelvergleich in Grünlandbeständen
- Behandlung der Parzellentrennsteifen mit organischen Säuren
- Mechanische Behandlung der Parzellentrennsteifen
Ein Verzicht auf Glyphosat im Versuchswesen ist möglich und es gibt auch in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten Alternativen. Allerdings haben all diese Alternativen gemein, dass mit ihnen wesentlich höhere Zeit- und Kostenaufwände einhergehen.
Abschlussbericht