Für den interessierten Kunden und für den Erhalt einer funktionierenden kleinräumigen
Landwirtschaftsstruktur ist eine Herkunftsgarantie aber von allerhöchstem Interesse. Ein Mangel an wissenschaftlichen
Methoden zur Überprüfung der geographischen Herkunftsangaben ist ein wesentlicher Grund, weshalb einige
Großproduzenten die Herkunft entweder verschleiern können oder sich erlauben können, Produkte falsch zu etikettieren.
Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, neue Methoden der Herkunftsbestimmung zu entwickeln, um sowohl den
Konsumenten als auch die kleinbäuerliche Struktur insbesondere in der Steiermark zu schützen. Im Rahmen dieses Projekts ist
vorgesehen, die chemisch-analytische Methodik auf Basis von Elementspuren zu entwickeln, um die geographische Herkunft
der regionalen landwirtschaftlichen Produkte, wie Eier, Hühnerfleisch, Milch, Gemüse und Christbäume gesichert zu bestimmen.
Bei den Produkten aus der konventionellen Landwirtschaft (z.B. Glashausgemüse, Hühner, Eier) ist zu erwarten, dass die
Elementzusammensetzung dem kommerziell erhältlichen Substrat (z.B. Steinwollmatte) bei den Pflanzen bzw. dem
Futtermittel bei den Tieren entsprechen wird und dadurch die boden- bzw. regionalspezifischen Unterschiede nicht mehr
erkennbar sind. Bei solchen Produkten besteht die Möglichkeit durch die Zugabe bestimmter inerte Ultraspurenelemente
(Seltenenerdelementen) das Substrat bzw. die Futtermittel zu markieren. Es ist zu erwarten, dass diese Markierung in den
entsprechenden lw. Produkten sichtbar wird. Der Einsatz von Markerelementen verlangt Langzeitexperimente in
landwirtschaftlichen Betrieben unter kontrollierten Bedingungen.
Durch die Zusammenarbeit der Montanuniversität Leoben (MUL) mit der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein,
der Höheren Lehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft, der Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft, der HLA für Land- und
Ernährungswirtschaft des Schulvereins der Grazer Schulschwestern sowie dem Gymnasium Admont werden diese
Versuche gemeinsam mit den SchülerInnen umgesetzt werden. Die direkte Einbindung der SchülerInnen in dieses
„Forschungsexperiment“ weckt das Interesse an biochemischen Prozessen und Analysen und ihre Anwendung
für nachhaltige, regionale Produktionssysteme. Die Motivation zur Vertiefung in die Forschung wird durch die
Vormaturaarbeiten, die während des Projektes umgesetzt werden, verstärkt.
An der HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden im Zuge dieses Projektes Fütterungsversuche mit Hühnern, Schafen und Ziegen
durchgeführt. Die regelmäßig gezogenen Proben werden im Labor der Montanuniversität Leoben ausgewertet.