Es werden sowohl die Aspekte der notwendigen Versorgungshöhe als auch der Proteinqualität in der kritischen Phase nach der Abkalbung bearbeitet.
Milchkühe decken ihren Protein- bzw. Aminosäurenbedarf vorwiegend aus dem im Pansen synthetisierten Mikrobenprotein. Zu Laktationsbeginn ist hingegen die ausreichende Nährstoff- und Proteinversorgung von Milchkühen sehr schwierig, da die Milchleistung schneller als die Futteraufnahme ansteigt. In den ersten Wochen besteht daher oft eine beträchtliche Unterversorgung, vor allem mit Energie. Durch die enge Beziehung von Energieaufnahme und mikrobieller Proteinsynthese wird die Proteinversorgung des Tieres durch die niedrige Futteraufnahme und die daraus resultierende eingeschränkte Mikrobenproteinsynthese limitiert. Dies gilt sowohl für konventionell als auch biologisch wirtschaftende Betriebe. Zur Vermeidung eines leistungsmindernden Proteinmangels sowie möglicher negativer Effekte auf die Tiergesundheit wird einerseits die Erhöhung des Proteingehaltes der Ration und andererseits auch der Einsatz von Eiweißquellen mit geringerer Abbaubarkeit im Pansen zu Laktationsbeginn intensiv diskutiert.
Im geplanten Forschungsprojekt sollen die Einflüsse des Proteinversorgungsniveaus, der Pansenstabilität des Proteins und der Proteinquelle auf die Futteraufnahme, Pansen- und Blutparameter, Milchleistung, Milchinhaltsstoffe und Milchqualität zu Laktationsbeginn geprüft werden. Weiters werden auch die Auswirkungen auf die Tiergesundheit sowie ökologisch relevante Aspekte bearbeitet.
Kühe auf der Weide am Moarhof
HBLFA Raumberg-Gumpenstein