Voraussetzung für diese Entwicklungsarbeit sind repräsentative Futterproben, welche die einzelnen Futterkategorien und deren Futterwert in Österreich abbilden. In Zusammenarbeit mit den LK der Bundesländer und dem Futtermittellabor Rosenau der LK NÖ wird eine systematische Probenziehung auf landwirtschaftlichen Betrieben über einen Zeitraum von vier Jahren (2016–2019) durchgeführt, sodass Futterproben der wesentlichen Futterkategorien aus allen Bundesländern bzw. den wichtigsten Produktionsgebieten repräsentiert sind. Für eine regressionsanalytische Auswertung ist entscheidend, dass innerhalb der Futterkategorien ein breites Spektrum an Futterqualität (im Sinne von Gehalt an Gerüstsubstanzen, d.h. Verdaulichkeit) gegeben ist. Die Futterkategorien orientieren sich an der Bedeutung der Futtermittel für die österreichische Rinderhaltung:
Wiesenfutter (als Grünfutter, Silage und Heu), jeweils 1. Aufwuchs und Folgeaufwüchse
Feldfutter (als Silage), jeweils 1. Aufwuchs und Folgeaufwüchse
Silomais
Analyse folgender Parameter:
Weender Analyse (TM, XP, XL, XF, XX, XA)
Gerüstsubstanzen (NDF, ADF, ADL)
in vitro-Verdaulichkeit (ELOS, Tilley&Terry, HFT)
nXP-Gehalt (modHFT)
Protein-Fraktionen des CNCPS (A, B1, B2, B3, C)
Gärqualität (Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure, pH, NH3-N)
1. Durchführung Energiebewertung:
Je nach Verfügbarkeit der Analysenparameter ergeben sich verschiedene Wege der Energiebewertung, mit abnehmender Genauigkeit, aber auch geringeren Kosten.
a. auf Basis der in vitro-Verdaulichkeit (GfE 2008): genau, aber teuer
b. auf Basis von Regressionsgleichungen, welche die Beziehung zwischen Gerüstsubstanzen und Verdaulichkeit nützen. Diese Beziehung wird aus dem erarbeiteten Datenmaterial abgeleitet.
2. Durchführung Proteinbewertung:
Da im Falle der Proteinbewertung in vivo-Versuche nur für wissenschaftliche Fragestellungen in wenigen Forschungsinstituten in Frage kommen, sind die in vitro-Ergebnisse aus dem modHFT als Standard anzusehen, an denen weitere Hilfsmethoden (wie z.B. CNCPS) zu eichen sind. Zur Bestimmung des Gehaltes an nXP bzw. UDP wird daher folgende Vorgangsweise gewählt.
a. auf Basis der in vitro-Ergebnisse nach dem modHFT (Steingaß et al. 2001): nicht für Routine-Untersuchungen, als Eichmethode für kostengünstigere, aber ungenauere Verfahren
b. auf Basis von Regressionsgleichungen, welche die Beziehung zwischen nXP aus dem modHFT und den Protein-Fraktionen nach dem CNCPS sowie dem Protein-Gehalt nützen
c. auf Basis von Regressionsgleichungen, welche die Beziehung zwischen nXP aus dem modHFT und dem Protein-Gehalt sowie den Gerüstsubstanzen nützen.