Um die Vielfalt des Grünlands zu verdeutlichen, werden auf den Parzellen unterschiedliche Herkünfte oder Sorten einer Art bzw. Familie ausgepflanzt.
1 - Knaulgras
2 - Timothe (Lieschgras)
3 - Rotklee
4 - Hornklee
5 - Leimkraut
6 - Schafgarbe
7 - Nelken
8 - Salbei
9 - Skabiosen
Parzelle 1 + 2
Knaulgras und Lieschgras sind wichtige, ertragsbildende Gräserarten in der Grünlandwirtschaft. Auf Parzelle 1 und 2 im Schaugarten sind die beiden Gräser nebeneinander zu sehen, ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist das jüngste Blatt. Beim Knaulgras ist es flach gefaltet, beim Lieschgras kommt es deutlich eingerollt hervor. An den Blütenständen kann man die beiden Gräser ebenso gut unterscheiden, Knaulgras hat dicke Knäuel als Blütenstände, während Lieschgras eine beistiftdicke Scheinähre hat.
Knaulgras Blüte | Lieschgras Blüte |
Abb: An den Blütenständen kann man die beiden Gräser ebenso gut unterscheiden, Knaulgras hat dicke Knäuel als Blütenstände, während Lieschgras eine Scheinähre hat.
Parzelle 3
Auf der Parzelle 3 stehen die Rotklee-Sorten Semperina, Gumpensteiner Rotklee und Tedi. Sie brauchen eine gewisse Zeit um einen dichten Bestand zu bilden, sind aber dann ertragreich und ausreichend schnittbeständig. Rotklee dient als wichtiger Eiweiß-Lieferant für Rinder, die Grünlandbestände effizient verwerten können.
Parzelle 4
Hornklee ist mit seinen reichblühenden Polstern für Bienen und weitere Nützlinge von großer Bedeutung. Man findet ihm in Wiesen, an Wegrändern und bis in höhere Lagen hinauf. Die drei Sorten Marianne, Rocco und Odenwälder sowie eine Versuchssammlung aus Kärnten wachsen in der Versuchsparzelle 4.
Parzelle 5
Leimkraut-Arten wie Aufgeblasenes Leimkraut, Schutt-Leimkraut, Rote Lichtnelke und Nickendes Leimkraut sind eine Bereicherung für die Umwelt und sind in verschiedenen Lebensräumen und Höhenlagen zu finden. Schmetterlinge und deren Raupen nutzen die Pflanzen gern als Nahrungsquelle.
Parzelle 6
Schafgarbe trägt zum kräuterreichen Aroma des Wiesenfutters und Heus bei, auch als Heilpflanze findet sie Verwendung. Ihre Korbblüten sind für Insekten sehr attraktiv und sie blüht von strahlend weiß bis leicht rosa. Die Arten in Parzelle 6 sind ausdauernd und verbreiten sich auch über ihr verzweigtes Wurzelsystem.
Parzelle 7
Nelken bestechen mit ihrer vielfältigen Blütenform und meist mit kräftigen, pinken Farbtönen oder gefransten Blütenblättern. Die Federnelke, die Karthäuser Nelke und Büschelnelke wachsen auch auf sandigen, nährstoffärmeren Böden. Ihr Nektar ist nur für langrüsselige Insekten erreichbar. Die Feuchtwiesen-Prachtnelke zählt zu den stark gefährdeten Arten in Österreich und hat auffällige Blüten.
Parzelle 8
Wiesen-Salbei und echter Salbei haben viele kräftig violette Lippenblüten und werden sehr gern von Bienen aufgesucht. In den Blühflächen rund um die Gumpensteiner Gebäude und am Schotterrasen wächst er beständig. Der Klebsalbei hat gelbe Blüten und fängt mit klebrigen Leimtröpfchen Kleinstinsekten.
Parzelle 9
Skabiosen haben eine lange Blütezeit und bevorzugen kalkreiche, durchlässige Böden wie Böschungen. Sie sind für Hummeln, Schmetterlinge und Bienen sehr attraktiv und werten jede Extensivwiese oder Blühstreifenmischung auf. Die Taubenskabiose hat einen kugeligen Blütenkopf, die Gelbe Skabiose und die Glanzskabiose einen flachen Blütenkopf.
Die Saatgut-Sammlungen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Das Lager dient als Genreservoir sowie für die Saatgut-Vermehrung für artenreiche Saatgut-Mischungen.