Forschungs-Kooperation HBLFA Raumberg-Gumpenstein und Rinderzucht Austria mit zwei GreenFeed-Systemen offiziell gestartet
In einem groß angelegten Forschungsprojekt Breed4Green, geleitet von der Rinderzucht Austria, werden in den nächsten Jahren Strategien zur Nachhaltigkeit der Rinderwirtschaft mit Fokus auf energieeffiziente Züchtung und Reduktion von Methan-Emissionen gearbeitet. Zwei mobile GreenFeed-Systeme der HBLFA Raumberg-Gumpenstein erfassen dazu wichtige Daten.
Es arbeiten die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, ZuchtData, Universität für Bodenkultur, LKV Austria, Landeskontrollverbände, Rassenarbeitsgemeinschaften, Zuchtverbände sowie Praxis- und Schulbetriebe intensiv mit. Auch mit internationalen Forschungspartnern (Belgien, Deutschland etc.) wird kooperiert. Das vom Landwirtschaftsministerium (BML) finanzierte Forschungsprojekt wird von der Rinderzucht Austria geleitet.
Modernste Technik - zwei mobile GreenFeed-Systeme
Mit Hilfe von zwei mobilen GreenFeed-Systemen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein können erstmals in Österreich auf Praxisbetrieben wichtige Basisdaten zur züchterischen Bearbeitung von Methan- und CO2-Emissionen erfasst werden. Am 28. November 2023 wurde dazu der Leihvertrag von Direktor Dr. Johann Gasteiner (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) und Obmann Ing. Sebastian Auernig (Rinderzucht Austria) unterzeichnet.
In den nächsten 3 Jahren werden die Geräte nicht nur am Forschungsbetrieb in Gumpenstein, sondern auch von der Rinderzucht Austria auf zahlreichen Praxisbetrieben genutzt werden. Die GreenFeed Geräte werden dazu in Laufstallbetrieben über mehrere Wochen aufgestellt. Mehrmals täglich werden kuhindividuell die Emissionen erfasst. Durch eine kleine Kraftfuttergabe (etwa 1 kg/Tag) gehen die Kühe freiwillig zu den GreenFeed-Geräten. Bei der Kraftfutteraufnahme werden, durch einen genormten leichten Luftstrom im Gerät, die Emissionen erfasst. Auf Basis von Eichproben, großer vorhandener Datensätze der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und KI wird die Methan-Emission pro Tier und Tag ermittelt.
Wichtige Daten für die Rinderwirtschaft
Weiters werden im Forschungsprojekt wichtige zusätzliche Leistungs- und Effizienzmerkmale wie Gesundheit, Gewicht, BCS, Stoffwechsel, Energieaufnahme, Mid-Infrarot-Spektren (MIR) der Milch erhoben. Umfangreiche vorhandene Daten zur Futteraufnahme, Energieversorgung, dem MIR-Muster der Milch werden dazu von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein beigesteuert und durch Daten der Praxisbetriebe im Rinderdatenverbund ergänzt. Der Fokus liegt auf der genetischen Verbesserung von Energieeffizienz und Methan-Emissionen. Das genetische Potenzial des direkten Merkmals Methan- und CO2-Emission und die Zusammenhänge zu Gesundheit und anderen Merkmalen im Gesamtzuchtwert, sowie die Faktoren, die den Methanausstoß der Tiere beeinflussen, werden analysiert.
Die neue Datengrundlage wird auch zur Entwicklung von zusätzlichen indirekten Zuchtmerkmalen und MIR-Gleichungen verwendet. Weiters wird die Umweltwirkung relevanter Milch- und Rindfleischerzeugungssystemen in Österreich erforscht. Das Projekt legt die Grundlage für die genomische Selektion auf Futtereffizienz und Reduktion von Treibhausgasemissionen und stellt somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz durch die Landwirtschaft dar.
Hören oder schauen Sie einfach rein:
Im Gespräch mit Dr. Andreas Steinwidder erzählt Dr. Thomas Guggenberger über das neue Forschungsprojekt breed4green - Direkte und indirekte Merkmale für Futtereffizienz und Treibhausgasemissionen für Zucht und Herdenmanagement beim Rind.