Rückblick auf die 10. Österreichische Pferdefachtagung

Ein Jubiläum der etwas anderen Art - so zeigte sich die Pferdefachtagung erstmals in hybrider Form mit Teilnahmemöglichkeit online und vor Ort.

Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland, darunter viele Stammgäste der vergangenen Jahre, fanden sich am Samstag, den 05. März 2022 in der Puttererseehalle in Aigen im Ennstal ein, um nach einem Jahr Corona-bedingter Pause hochkarätige ReferentInnen und ein abwechslungsreiches Programm zu genießen. Im Fokus stand das Pferd als verbindendes Element, über alle österreichischen, pferdeaffinen Institutionen hinweg. Trotz behördlich angeordnetem Covid-Präventionskonzept und reduzierter Teilnehmerzahl vor Ort schaffte es das Organisationsteam in gewohnter Qualität, beste Bedingungen für alle Anwesenden und TeilnehmerInnen via Web zu schaffen, um den gemeinsamen Austausch, die Stärkung von Netzwerken und persönlichen Verbindungen „Rund um’s Pferd“ zu fördern.

Themen und Inhalte

Nach einem filmischen Rückblick über 10 Jahre Pferdefachtagung referierten und diskutierten namhafte VertreterInnen aus dem In- und Ausland zu Fragen des Ausbildungswesens mit klaren Wünschen wie einem gemeinsamen Berufsbild für die Reitlehre und einer umfassenden Weiterentwicklung der derzeitigen Ausbildung unter Inklusion des österreichischen Pferdesportverbandes sowie der fachbezogenen Berufsschulen. Eine Förderung qualitätsvoller Ausbildung an Reitschulen sowie eine rechtliche Absicherung dieser Berufssparte sind weitere, definierte Ziele.

Die neue Pferdekennzeichnungsverordnung sowie das Gewährleistungsrecht stellten sich als brisante Thematiken dar. Die Tatsache, dass Pferde ab 01. Mai 2022 und einer gewöhnlichen Aufenthaltsdauer von mehr als 30 Tagen am jeweiligen Standort mit Ausnahmen bis zu 90 Tagen für Sport, Training und Zucht einer Meldepflicht in der VIS-Datenbank unterliegen, gaben Anlass zur Diskussion. Da sich die Umsetzung in einem laufenden Prozess befindet, konnten nicht alle Fragen geklärt werden, hier steht jedoch das Gesundheitsministerium als Ansprechpartner zu Verfügung.

Neben einer Vorstellung des Österreichischen Warmblutpferdes, der Präsentation einer Wirtschaftlichkeitsstudie der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Pferdezüchter und Einblicken in die Wandlung der Spanischen Hofreitschule vom Prestigeobjekt zum modernen Kulturbetrieb wurden in Kurzreferaten die Anforderungen an Pferde für die Zucht, für den Sport sowie für Leistungs-/Veranlagungs- und Umgänglichkeitsprüfungen dargeboten.

Abgerundet wurde der Fachtag durch Themen zur Pferdegesundheit mit Vorträgen der VetMedUni Wien sowie einem Serienstart mit aktuellen Fällen aus der Pferdetierarztpraxis.

Ausblick

An die 300 BesucherInnen in Summe zeigten, dass dieses Jubiläum allen Einschränkungen zum Trotz für die HBLFA Raumberg-Gumpenstein und ihre österreichweiten Mitveranstalter und Partner sehr positiv verlief, wenngleich der große Wunsch im Vordergrund steht, im Jahr 2023 wieder eine Österreichische Pferdefachtagung in gewohnter Form ohne Zutrittsbeschränkungen und mit unbegrenzten Teilnehmerzahlen abhalten zu dürfen.

Ing. Irene Mösenbacher-Molterer (Autorin), Dr. Birgit Heidinger, Dr. Silke Schaumberger 

 

Team

Heidinger Birgit, Dr.in, Institutsleitung

Dr.in Birgit Heidinger

Institut für Tier, Technik und Umwelt
Mösenbacher-Molterer Irene, Ing.in

Ing.in Irene Mösenbacher-Molterer

Tierhaltungssysteme, Technik und Emissionen

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