Klimawandel - Unterstützung der Praxis
Jeder Wirtschaftssektor ist gefordert, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Obwohl die Bemühungen und der Druck diesbezüglich zunehmen, muss sich die Landwirtschaft auf bereits unvermeidliche Klimaveränderungen vorbereiten. Die Maßnahmen, welche wir heute zur Emissionsminderung setzen, wirken leider erst in Jahrzehnten und Jahrhunderten. Wir müssen daher die Emissionen dringend reduzieren und unsere Höfe an den unvermeidbaren Klimawandel anpassen.
Jeder Betrieb ist betroffen
Für jeden von uns ist der Klimawandel bereits spürbaren. Dazu zählen beispielsweise mehr Hitzetage, höhere Verdunstungsraten, ungünstigere Niederschlagsverteilungen, vermehrte Starkregenereignisse, Hitzestress, längere Vegetationsperioden, aber auch höheres Spätfrostrisiko, zunehmende Konflikte bei der Wassernutzung und auch Zuwanderung neuer Arten. Besonders im Alpenraum sind diese Veränderungen überproportional festzustellen und leider auch zu erwarten. Daraus ergeben sich Folgewirkungen, welche jeden Bereich der Land- und Forstwirtschaft und damit jeden bäuerlichen Betrieb in der gesamten Produktionskette betreffen werden. Der Klimawandel wirkt nicht nur auf Boden und Pflanzen, sondern auch die Tierhaltung ist massiv betroffen – direkt und indirekt.
Strategisch handeln
Die sogenannte Vulnerabilität beschreibt die Anfälligkeit bzw. die Pufferfähigkeit eines Systems bei auftretenden Schwankungen und Veränderungen. Bäuerliches Arbeiten zeichnet sich durch eine Vielfalt von parallel und zusammenhängend ablaufenden Prozessen - in und mit der Natur - aus.
Aus dieser Vielfalt und dem Zusammenspiel vieler Bereiche und Aktivitäten ergibt sich zwangsläufig, dass man bei der Anpassung an den Klimawandel immer das gesamte Betriebssystem im Auge behalten muss. Es reicht daher nicht aus, nur an einer Schraube zu drehen, denn viele Zahnräder greifen ineinander. Der gesamte Hof und auch die bäuerliche Familie müssen sich daher Schritt für Schritt anpassen und organisch weiterentwickeln. Das braucht Wissen, Zeit, Konsequenz. Und es braucht auch das Einlassen auf Veränderungen und den Glauben an die Zukunft.
Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Bereichen. Sie ist unmittelbar vom Wetter sowie den Bodenverhältnissen abhängig. Daher wurde in der Forschung und Beratung bereits in den letzten Jahrzehnten dem Thema Klimawandelanpassung besonderes Augenmerk geschenkt. Heute sind diese Ergebnisse wichtig, um die Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen. Wir brauchen dieses Wissen aber auch, um weitere Anpassungsstrategien zu erarbeiten.
Ganz konkrete Maßnahmen
In der Podcast-Serie, die auch kurze Fachartikel im LANDWIRT ergänzt, möchten wir Bäuerinnen und Bauern ganz konkrete Maßnahmen zur Klimawandelanpassung aufzeigen. Der thematische Bogen wird über etwa 1 Jahr breit gespannt werden: Vom Boden über die Bewirtschaftung und Fruchtfolge bis zu neuen Saatgutmischungen und Arten; von der Rationsgestaltung bis zur Futterbevorratung und zu neuen Weidesystemen; von Kühlungs- und Lüftungssystemen in Stallungen bis hin zum Umgang mit neuen Pflanzenarten und auch Parasiten. Nehmen wir die Herausforderungen an und gehen wir den Weg gemeinsam!
Hier geht es direkt zur Podcast-Serie Klimawandel - Wie bereite ich mich am Hof vor?