Eine Bewertung der tatsächlichen Umweltverträglichkeit und der Umweltleistungen des Technologieeinsatzes fehlt allerdings oft und mögliche negative Umwelteffekte werden nur selten diskutiert. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein erarbeitete im Rahmen des Clusters „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ mit den Projektpartnern UBA und AGES ein Konzept und Kriterien zur Bewertung von Umweltauswirkungen bei der Anwendung von digitalen Technologien.
Das Umweltbewertungskonzept umfasst ein Stufenmodell mit relevanten Umweltkriterien und -indikatoren, wobei in Stufe 1 das Bewertungsziel und der Bewertungsrahmen festgelegt werden. Auf Stufe 2 erfolgt eine Feststellung der agronomischen Haupt-Folgewirkung und der Begleitwirkungen. Basierend von den in Schritt 2 beschriebenen agronomischen Wirkungen werden auf Stufe 3 diese Wirkungen hinsichtlich ihrer potenziellen Umweltimplikationen analysiert. In der Interpretation (Stufe 4) werden die Umweltauswirkungen entlang von vier Dimensionen aus der ökologischen Nachhaltigkeitsforschung eingeteilt.
Das entwickelte Konzept wurde im Zuge des Projektes an vier verschiedenen Anwendungen digitaler Technologien (Use Cases) exemplarisch getestet. Für den Sektor Boden wurden zudem Ansatzpunkte für ein Umweltmonitoring abgeleitet und dafür geeignete Indikatoren zusammengestellt. Durch die Erstellung eines Umweltbewertungskonzeptes ist es in Zukunft möglich, den Einsatz von digitalen Technologien aus Umweltsicht praxisrelevant zu beurteilen. Das Konzept bietet einen ersten Ansatz zur strukturierten Vorgehensweise für die Umweltbewertung digitaler Technologien.
Durch die rasanten Veränderungen und Rahmenbedingungen von digitalen Technologien in der Landwirtschaft ist eine stetige Weiterentwicklung und Anpassung notwendig.
Erklärvideo zum Umweltbewertungskonzept
Kurzzusammenfassung des Umweltbewertungskonzepts
Langfassung des Umweltbewertungskonzepts (Bericht Umweltbundesamt)