Den Anfang machte Dr. Margit Velik (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) mit zwei Vorträgen, wobei der erste sich mit aktuellen Schlachtleistungsergebnissen von ALMO-Ochsen beschäftigte. In ihrem zweiten Referat ging sie auf die Marmorierung als Qualitätsmerkmal von Rindfleisch ein. Im Zuge dessen präsentierte sie aktuelle Forschungsergebnisse zu möglichen Methoden der Beurteilung der Marmorierung auf Schlachthöfen. Im Anschluss referierte Jan-Hendrik Puckhaber (Milchhof Gut Bandelstorf GbR, Deutschland) über seine Erfahrungen mit Automatischen Melksystemen und ging dabei speziell auf Herausforderungen im Zusammenhang mit Eutergesundheit ein.
Der zweite Block der Tagung widmete sich der Sorghumhirse als alternativer Futterpflanze im Falle von Schäden durch Maiswurzelbohrer oder Dürre im Maisanbau. Im Zuge des EIP-Projekts „Innobrotics“ wurde in den letzten Jahren die Einsatzmöglichkeit von Hirse-Ganzpflanzensilage in der Rinderfütterung untersucht. Dr. Georg Terler und Ing. Reinhard Resch (beide HBLFA Raumberg-Gumpenstein) präsentierten die daraus hervorgegangenen Versuchsergebnisse zum Futterwert und zur Gärqualität von Ganzpflanzensilagen verschiedener Sorghumhirse-Sorten. Danach berichtete Dipl.-Ing. Karl Wurm (Landwirtschaftskammer Steiermark) über seine Erfahrungen zum Einsatz von Sorghumhirse-Ganzpflanzensilagen auf Rindermastbetrieben in der Steiermark.
Der zweite Tag begann mit zwei Vorträgen von Forschern der HBLFA Raumberg-Gumpenstein zum Thema Standortgerechte Landwirtschaft. Zunächst präsentierte Dr. Thomas Guggenberger das Konzept der Gesamtheitlichen Ökoeffizienz, welches zur kombinierten Bewertung von Umweltwirkungen und Wirtschaftlichkeit auf landwirtschaftlichen Betrieben dient. Weiters gab er anhand von Stichprobenergebnissen einen Überblick über die Ökoeffizienz von österreichischen Milchviehbetrieben. Im zweiten Vortrag zeigte Mag. Christian Fritz auf, wo in der grünlandbasierten Viehwirtschaft überall Treibhausgase entstehen und welchen Anteil die einzelnen Bereiche an den gesamten Treibhausgasemissionen eines viehhaltenden Betriebes haben.
Der letzte Block drehte sich um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und mögliche Anpassungsstrategien für landwirtschaftliche Betriebe. Zunächst gab Dr. Martin Schönhart (Universität für Bodenkultur, Wien) einen Überblick über verschiedene Klimaszenarien und deren erwartete Auswirkungen für die Landwirtschaft. Er nannte auch zahlreiche Anpassungsstrategien und wies darauf hin, dass möglichst bald konkrete Anpassungsmaßnahmen gesetzt werden müssten. Danach ging Ing. Reinhard Resch auf Folgen des Klimawandels für die Grundfutterproduktion ein. Er stellte dar, welche Auswirkungen Dürre, Starkregen oder Hitze auf Grundfutterertrag und -qualität sowie Silierbarkeit von Grundfutter haben können. Der letzte Vortrag beschäftigte sich mit dem Thema Bewässerung von Grünlandflächen. Thomas Prünster (Beratungsring Berglandwirtschaft, Südtirol) berichtete darüber, wie sich Bewässerung auf Ertrag und Qualität von Grünlandfutter auswirkt und welche Dinge beim Betrieb einer Bewässerungsanlage zu beachten sind.
Durch die fachlich hochwertigen Vorträge bei diesem Webinar konnte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch in Zeiten der Corona-Krise eine Möglichkeit zur Fortbildung geboten werden. Die rege Beteiligung an der Diskussion der Vorträge sowie zahlreiche positive Rückmeldungen zeugten von einem großen Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Webinar.
Die Vorträge und Tagungsbeiträge der 47. Viehwirtschaftlichen Fachtagung können kostenlos auf unserer Homepage heruntergeladen werden. Videos der Vorträge