(c) HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Die gemischte Silierung von dürregeschädigter Grassilage mit Nebenprodukten und Siliermitteln verbessert den Nährwert deutlich

(c) HBLFA Raumberg-gumpenstein

Die gemischte Silierung von dürregeschädigter Grassilage mit Nebenprodukten und Siliermitteln verbessert den Nährwert deutlich

Neue Publikation im Grass and Forage Science

Dürreperioden führen zu einem Rückgang der Biomasseproduktion und zu einer ungünstigen Nährstoffzusammensetzung im Grünlandfutter und somit auch in Grassilagen. In einem Kooperationsprojekt der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Tschechischen Akademie für Wissenschaften und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein versuchte man daher eine gemischte Silierung von Gras mit Nebenprodukten, um so den Futterwert zu verbessern. 

Es wurde untersucht, ob die gemischte Silierung von dürregeschädigtem Grünlandfutter mit Zuckerrübenschnitzel (SBP), Weizenkleberfutter (WGF) oder Biertreber (BG) eine positive Auswirkung auf die Nährstoffzusammensetzung, die Fermentationseigenschaften, die in-vitro Gasproduktion (GP) und den Gehalt an physikalisch effektiver neutraler Detergenzienfaser (peNDF) von Silagen hat. Es wurde ebenso getestet, ob die Beigabe von anaeroben Pilzisolaten aus Pansensaft von Wiederkäuern (AF), Pansensaft (RF) oder Milchsäurebakterien (LAB) weitere Vorteile bringt.

Alle Silagen zeigten zufriedenstellende Konservierungseigenschaften mit hohen Milchsäuregehalten und geringen Trockensubstanzverlusten sowie Gehalte an neutraler Detergenzienfaser, die typisch für konservierte Futtermittel sind. Die gemischte Silierung mit Biertreber erhöhte dir Rohproteinkonzentration erheblich, während die Silierung mit Zuckerrübenschnitzel die Pansenabbaubarkeit der Silage erhöhte. Die Mischsilierung mit Weizenkleberfutter verbesserte sowohl den Rohproteingehalt als auch die Pansenabbaubarkeit.

Die Zugabe von frischem Pilzisolat führte zu den höchsten Milchsäuregehalten, insbesondere bei der Silierung mit Zuckerrübenschnitzel, auf die Gasproduktion hatte sie jedoch keine Auswirkung. Die In vitro-Gasproduktion war durch Beigabe von Pansensaft höher, was auf eine verbesserte Abbaubarkeit des Futters im Pansen hindeutet. Die mit Milchsäurebakterien ergänzten Silagen wiesen einen niedrigeren pH-Wert auf, jedoch wurde kein Einfluss auf die Gasproduktion festgestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gemischte Silierung das Potenzial hat, hochwertige Silagen aus dürregeschädigtem Grünland zu erzeugen. Detailliertere Ergebnisse zu diesem Versuch finden sie im Journal-Artikel im Grass and Forage Science: Online Library - Mixed ensiling of drought-impaired grass with agro-industrial by-products and silage additives improves the nutritive value and shapes the microbial community of silages

ProjektleiterIn

Terler Georg, Dr.

Dr. Georg Terler

Milchproduktion und Tierernährung