ClimGrass-Anlage in Raumberg-Gumpenstein
    (C) HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Bodenleben und Mikrobenwachstum

    (C) HBLFA Raumberg-Gumpenstein

    Bodenleben und Mikrobenwachstum

    Ergebnisse aus Gumpensteiner Versuchsanlage in "Nature Communications"

    In der weltweit einzigartigen ClimGrass-Anlage an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein werden in Irdning die zu erwartenden Klimaveränderungen der Zukunft simuliert und deren Auswirkungen beforscht. Dazu arbeiten seit 2011 Forschende aus dem In- und Ausland mit unterschiedlichen Expertisen erfolgreich zusammen.

    In einer Zusammenarbeit mit der Universität Wien wurden jetzt in einer der anerkanntesten wissenschaftlichen Zeitschriften „Nature Communications“ erstmals beachtenswerte Ergebnisse zum Bodenleben und Mikrobenwachstum veröffentlicht (Metze et al., 2023).

    Gumpensteiner ClimGrass-Anlage simuliert Klimawandel

    In der Gumpensteiner ClimGrass-Versuchsanlage können Temperaturen, Niederschläge und auch CO2-Konzentrationen auf den Dauergrünland-Versuchsparzellen gesteuert werden. Dazu wurden die Temperaturen der Oberfläche durch Infrarotheizungen um drei Grad und die atmosphärischen CO2-Konzentrationen durch die Zuführung mit CO2 angereicherter Luft erhöht. Damit werden die zu erwartenden Klimaveränderungen simuliert und deren Auswirkungen auf den Grünlandertrag, die Futterqualität, den Nährstoff- und Wasserhaushalt, den Gasaustausch im Boden und in den Pflanzen, die Wurzelbildung sowie auf das Bodenleben gemessen.

    Bodenleben reagiert unterschiedlich

    Höhere Temperaturen und Veränderungen im Wasserhaushalt beeinflussen das Wachstum von Bodenmikroorganismen und damit unter anderem auch die Nährstoffversorgung und Aufnahme von Pflanzen. Im Versuch ging bei Dürre das Mikrobenwachstum zurück, wobei deutliche Unterschiede zwischen den Arten bestanden. Besonders interessant war, dass auf jenen Flächen wo über Jahre bereits die zukünftigen Klimabedingungen simuliert wurden, eine deutliche Anpassung der Mikrobenarten-Anteile und deren Wachstum bei Dürre festgestellt wurde. Diese Arten konnten mit dem Trockenstress deutlich besser umgehen. Allerdings ging insgesamt die Anzahl Arten deutlich zurück. Wenn bekannt ist, welche Mikroben toleranter sind - wie beispielsweise fadenförmig wachsende Streptomyces-Arten - dann können diese möglicherweise gezielt durch die Bewirtschaftung gefördert werden. 

    Link zur Publikation

    Metze, D.; Schnecker, J.; Canarini, A.; Fuchslueger, L.; Koch, B.J.; Stone, B.W.; Hungate, B.A.; Hausmann, B.; Schmidt, H.; Schaumberger, A.; Bahn, M.; Kaiser, C. and Richter, A. (2023): Microbial growth under drought is confined to distinct taxa and modified by potential future climate conditions. Nature Communications 14 (1), 5895.

    Links

    Forschungsdokumentation

     

    Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktivität und Biogeochemie des Ökosystems Dauergrünland

    Schaumberger Andreas (2020 - 2025)
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