Der Wärmebedarf eines Bioabferkelstalles ist üblicherweise auf das Beheizen der Ferkelnester beschränkt. Zur optimalen Temperierung des Nestes sind etwa 300 Wattstunden pro Ferkelnest nötig. Während der kalten Jahreszeit laufen Nestheizungen oftmals im Vollbetrieb, womit je Ferkelnest ca. 7 KW an Energie pro Tag benötigt werden. Die Nutzung der aus der Mistrotte entstehenden Abwärme könnte in Kombination mit einer Wärmepumpe dazu führen, dass einzelne Stallbereiche (Ferkelnester) sehr energieeffizient beheizt werden können.
Beim Lagern von Festmist kommt es zur Selbsterwärmung des Miststapels. Aufgrund der mikrobiologischen Aktivität (thermophile Bakterien) steigt die Temperatur innerhalb des Miststapels auf bis zu 73° C an. Ziel des Projektes ist die kontrollierte Nutzung der Abwärme aus dieser Heißrottephase. Dazu werden Betonblöcke als Wärmetauscherelemente verwendet, die mit Heizungsrohren ausgestattet sind. Durch die Erhitzung des Betonkörpers wird das Medium in den Heizungsrohren erwärmt, was zur Aufheizung eines Wasserspeichers führt. Im Projekt werden unterschiedliche Heizungsrohre hinsichtlich ihres möglichen Wärmeüberganges getestet und auf deren Eignung überprüft. Nach Ermittlung des maximal möglichen Wärmeertrages wird über die weitere Verwertung dieser Wärmemenge diskutiert.
Als vordringlichstes Ziel soll durch dieses Projekt die Frage beantwortet werden, ob die Nutzung der Abwärme aus der Heißrottephase von Festmist zu einer nennenswerten Energieausbeute führt, die für einen landwirtschaftlichen Betrieb ökonomisch sinnvoll verwertbar ist. Dazu wird im Rahmen des Projektes die Energieausbeute mithilfe von Betonwärmetauschern gemessen. Ein zweites Projektziel ist die Abklärung der Frage, inwieweit ein Anheben der Temperatur aus den Wärmetauschern mithilfe einer Sole/Wasser-Wärmepumpe sinnvoll ist.